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Agador Spartacus – Agastonishing – Review

AGADOR SPARTACUS sind eine Band aus Hamburg und Dortmund, mit ihrer mittlerweile dritten EP “Agastonishing“ legen sie einen guten Mix aus Post-Hardcore, Rock und Emo vor. Es gibt nicht mehr viele Bands, die sich dem kommerziellen Anspruch ganz bewusst verweigern und trotzdem noch Zeit in selbst gestalteten Artwork stecken. Grundsätzlich sind AGADOR SPARTACUS eine Band mit Seltenheitswert. Man merkt den Songs und der EP deutlich an, dass hier Menschen wirklich gerne und gut Musik machen. Und die EP hat auch eindeutig einige starke Momente vorzuweisen. Stop-and-Go gehört dazu, mit diesem simplen Trick pumpen AGADOR SPARTACUS immer mal wieder ordentlich Dynamik in die knappen zwanzig Minuten Laufzeit.

Der Funke fehlt

Letztendlich muss man aber ganz offen festhalten, dass AGADOR SPARTACUS mit einem richtigen Mentor einfach deutlich mehr aus sich herausholen könnten. Es sind quasi alle Anlagen da, rein in Bezug auf die Fingerfertigkeit oder den Sound gibt es nichts zu beanstanden. Aber während der Sänger im Kopf anscheinend schon im Stadion ist und sich sehr selbstbewusst zeigt, stecken die Gitarren irgendwie in den Neunzigerjahren fest. Immerhin, es sind die guten Moves von damals, die sie darbieten. Aber grundsätzlich ist “Agastonishing“ etwas zu spannungsarm und es fehlt an spritzig-frischen Momenten oder Hooks, die wirklich hängenbleiben und (auch andere) berühren. AGADOR SPARTACUS wären auch mit einer konkreten Spielrichtung gut beraten, aktuell weist “Agastonishing“ allerhand Spuren von diesem und jenem auf. Grundsätzlich ist vollkommen klar, worauf die Band hinaus möchte. Aber man fragt sich schon, wo denn die Spielfreude und die Wucht ist. Angesichts des Aufwandes, dem die Band sich selbst aussetzt, sollte man doch davon ausgehen, dass beides vorhanden ist.

AGADOR SPARTACUS sollten sich mehr trauen

Gute Momente sind ebenfalls durchaus vorhanden, der leicht polyrhythmische Refrain von „Mere Superstition (Black Collar Overalls)“ hat großes Potential. Auch das Finale von „Me and The Making“ ist gut gelungen, „Tetris“ steigt gut ein und schlägt endlich mal einige unvorhergesehene Haken. Ob es jetzt den QUEENS OF THE STONE AGE/RED HOT CHILI PEPPERS-Moment am Ende der EP gebraucht hätte? Aber unterm Strich bleibt einfach immer der Gedanke, dass der berühmte Funke fehlt. Jedoch gut vorstellbar, dass AGADOR SPARTACUS den live nachreichen, ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen.

Für Leute, die …
sich nicht festlegen wollen.

Tracklist „Agastonishing“ von AGADOR SPARTACUS
Alt K
Living Slow/Dying Hard
Mere Superstition (Black Collar Overalls)
Escape Artist’s Son
Me and the Making
Tetris
My Beautiful Mind

Dauer: 20:05
Label: D.I.Y.
VÖ: 13.01.2019

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