Alex Mofa Gang – Nacht der Gewohnheit – Review
Über das neue, vierte Album „Nacht der Gewohnheit“ von ALEX MOFA GANG muss man zwei Dinge wissen: Das ist kein Punk und das ist auch überhaupt nicht schlimm. Punks machen keine „Arschbomben in den Swimmingpool des Lebens“, singen Liebeslieder an ihre Geschwister oder über Monster unterm Bett.
Sie wollen auch nicht wissen, „Darf man das denn überhaupt noch Frühstück nennen?“. Auf der Haben-Seiten der GANG steht, doppelt und dreifach unterstrichen, dass sie richtig Bock haben, auf ihre poppigen Rocksongs und Themen.
Scheuklappenfreier, lauter Pop
Die Gitarren sind jetzt nicht unbedingt Beiwerk, aber eben auch nicht maßgebend für“ Nacht der Gewohnheiten“. Der Sound ist etwas glatt, aber eben auch vollkommen scheuklappenfrei, mit vielen Details geschmückt, die im Punk nichts zu suchen haben und sich dem Zweck von Pop verpflichten. Verbindende Hymen wie „Halt dich fest“ drehen etwas lauter auf, wobei man gar nicht behaupten kann, dass ALEX MOFA GANG dann besser wären.
Die Band ist in Ordnung, genau so, wie sie ist. Die Reime und deren Vorhersehbarkeit mag etwas nervig sein, sorgt aber auch für bessere Zugänglichkeit. Die Brüder Sascha und Gregor folgen mit ihrer Art zu texten einem Tipp ihres Vaters:“„Schreib nicht über Dinge, von denen Du keine Ahnung hast.“
Aus dem Bauch heraus
Also schreiben sie über Liebe, die oft viel zu laute und wirre Welt da draußen (“ Was am Ende bleibt“) und achten auf die vermeintlich kleinen Dinge und scharen Menschen um sich, die ihnen wichtig sind („Mach dir keinen Kopp, Mama“). Es wäre sicherer, sich hinter der englischen Sprache zu verstecken und mit „Sie tanzt nie lang alleine“ einen kleinen Hit zu veröffentlichen oder mit „König, der Löwe“ dann urplötzlich nachdenklich und arty zu wirken, statt an zuerst an Tabaluga oder PUR zu erinnern.
Aber die GANG steht zu sich und singt deutsch. Das mag zwar bisschen uncool erscheinen, ist aber aufrichtig und wird viele Menschen erreichen.
Dauer: 44:26
Label: Redfield Records
VÖ: 07.01.2021
Tracklist „Nacht der Gewohnheit“ von ALEX MOFA GANG
Fake
Immer dabei
Darf man das denn überhaupt noch Frühstück nennen?
Madeleine
Kein Land in Sicht
Arschbombe
Monster
Halt dich fest
Ich lieb dich zu leise
Was am Ende bleibt
Mach Dir keinen Kopp, Mama!
Wie lang ist schon für immer
Sie tanzt nie lang allein
König, der Löwe
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