Lest die Review zu "Commotion" von ALLOCHIRIA bei krachfink.de

Allochiria – Commotion – Review

Ok… ALLOCHIRIA zeigen uns auf ihrem Album “Commotion”, wie man den Begriff Extrem-Metal wirklich definiert. Wobei das Quintett aus Athen seinen Sound selbst als Post-Sludge-Metal bezeichnet. Kann man so stehen lassen, aber gutturalen Gesang und raffinierte pig squeals addieren. Gute-Laune-Songs im eigentlichen Sinne sind damit ausgeschlossen, Fans von NEUROSIS oder AMENRA kommen schon eher auf ihre Kosten.

Die eigentliche Stärke von ALLOCHIRIA ist aber die bittere Emotionalität, die in jedem Backstein ihrer schweren, kompromisslosen und (häufig) angenehm trägen Musik steckt. Thematisch befasst sich die Band mit den eigenen Abgründen, falschen Entscheidungen und den Folgen, die das dann wiederum auf die gesamte Welt haben kann.

ALLOCHIRIA, 2023

Wütend, traurig und alles dazwischen

Der fette Sound, den ALLOCHIRIA auf “Commotion” liefern, springt sofort ins Ohr. Das fängt beim gut hör- und spürbaren Bass an und zeigt sich in der extrem gut gelungenen Kombination von dichten Riffs und filigranen Post-Rock-Splittergitarre (“Still Life”, “Turning Point”). ALLOCHIRIA gelingt es verdammt gut, die Stimmungen zu differenzieren. Es gibt eben nicht nur wütend und traurig. Dazwischen finden Wehmut, Schmerz, Trauer, Zweifel, Angst, Erschöpfung und leicht aufkeimende Hoffnung statt.

Alles wird auf “Commotion” musikalisch so gut differenziert abgebildet, dass man sofort merkt, dass hier keine Rookies am Werk sind. 2008 haben ALLOCHIRIA ihre erste EP veröffentlicht, seitdem aber erst zwei Alben veröffentlicht und dazu schon Touren mit großen Bands gespielt.

Irritation im besten Sinne

Es gibt Momente, in denen ALLOCHIRIA dann doch Anlauf nehmen, beinahe aggressiv und rasend werden (“Ocean”). Die Schwere besprenkeln sie dann mit akzentuiert mit Shoegaze-Glitzer. Das Hirn weiß in solchen Momenten nicht, ob es sich wohlfühlen oder ängstigen soll. Irritation im besten Sinne! Der Drummer beherrscht diese Szenen, sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit beim Song bleibt, indem er immer den Takt anpasst und unsere Synapsen verwirrt. “Casualites” mutet schon beinahe wie ein Song von SHOW ME THE BODY an, grundsätzlich sind ALLOCHIRIA nicht weit von deren vertonten Dystopien entfernt. Doch das Album der Griechen zielt eher auf den Nacken und weniger auf die Tanzbeine.

Dauer: 37:41
Label: Venerate Industries
VÖ: 24.04.2023

Tracklist “Commotion” von ALLOCHIRIA
We Have Nothing
9
Still Life
Shedding Character
Ocean
Interlude
Casualties
Turning Point
Darklight

Artikel, die Dich interessieren könnten:
LLNN – Unmaker
ABRAHAM – Débris De Mondes Perdus 
Interview mit Ketil von LLNN zum Album “Unmaker”
MONOSPHERE – The Puppeteer
SHY LOW veröffentlichen Video zum Song “Umbra”
ED FRASER veröffentlicht Video zum Song “Swallow”
Der Quarantänekalender: Tipps und Tricks gegen Lagerkoller – Folge 24 mit HEADS.
LYSISTRATA – The Thread
LINGUA NADA – Djinn
SILVER LAKE by ESA HOLOPAINEN – s/t
BLACKUP – Club Dorothee
KIRK WINDSTEIN – Dream In Motion
OKKULTOKRATI – La Ilden Lyse
NAPALM DEATH – Logic Ravaged By Brute Force
XIBALBA – Años En Infierno
MANTAR – Grungetown Hooligans II
LONG DISTANCE CALLING – How Do We Want To Live?
AN EVENING WITH KNIVES – Sense Of Gravity
FONTAINES D.C. – A Hero’s Death
NAPALM DEATH – Throes Of Joy in the Jaws of Defeatism
METZ – Atlas Vending
STATUES – Holocene
BRUTUS – Live in Ghent
Interview mit Magnus und Johan von STATUES zum Album “Holocene”
CROSSED – Barely Buried Love
HEADS. – Push
GOST – Valediction
ÅRABROT – This World Must Be Destroyed
YAGOW veröffentlichen Video zum Song “Rise & Shine”
ÅRABROT – Norwegian Gothic
SOUNDSCAPISM INC. – Afterglow Of Ashes
OCEANS – We Are Nøt Okay (EP)
GOJIRA – Fortitude
YEAR OF NO LIGHT – Consolamentum
THE ARMED – Ultrapop

ALLOCHIRIA bei Instagram

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert