Angelus Apatrida Artwork

Angelus Apatrida – s/t – Review

Die spanische Thrash-Metal-Instanz ANGELUS APATRIDA nennt ihr neues Album „s/t“. Was genau die Band damit aussagen will, ist nicht klar, denn in den letzten zwanzig Jahren haben sie ihren Stil nicht maßgeblich verändert. Und das ist auch gut so, muss man schnell hinterher schieben. Ohne irgendwie angestaubt oder rückständig zu klingen, zockt die Band von jeher einen sehr straffen Stil, der nach den Achtzigerjahren klingt, aber trotzdem modern und frisch ist. Alleine der Sound der Doublebass von Víctor Valer ist schon den Kauf des Albums wert, ganz zu schweigen vom herrlich angespitzten Gesang von Guillermo Izquierdo und obendrauf noch die ständige Eskalation durch Gangshouts.

ANGELUS APATRIDA, 2021

Wie eingemauert an vorderster Front

ANGELUS APATRIDA stehen unverwüstlich in der ersten Reihe, man spürt in jeder Sekunde ihre Dominanz und die Tatsache, dass sie nicht abrücken werden. Das gilt musikalisch genauso wie inhaltlich, denn selbstredend ist die Laune bei der Band nicht gerade gut, geschweige denn harmonisch dem Staat und der Gesellschaft gegenüber. In den eng komponierten Käfig werfen ANGELUS APATRIDA dann immer wieder Groove vom Feinsten („We Stand Alone“) und Melodien, die sofort auffächern oder wahnwitzig schnell über das Griffbrett rasen und trotzdem mit dem zornigen Grundkonzept kooperieren („The Age Of Disformation“, „Rise Of Fall“).

Live wird das sowas von schnell zünden

Man kann einfach nur die Daumen drücken, dass die Kompositionen von „s/t“ noch lange genug heiß bleiben und nicht von anderen Veröffentlichungen übertönt werden. Denn ANGELUS APATRID legen hier einige sehr eingängig und vor allem live sehr schnell entflammbare Brecher vor, mit denen sie TESTAMENT oder DEATH ANGEL in Nichts nachstehen. Die Band hat leicht verdauliche Songs im Gepäck, aber auch trickreiche und wirklich alles überrollende Bretter wie „Disposable Liberty“, dessen Textzeile „A cold click in the back, back of your neck“ in dem Fall gerne doppeldeutig verstanden werden darf.

Top-Sound setzt dem Rausch die Krone auf

Das liegt auch am bereits als solchen angedeuteten, überragenden Sound. Hier kommen wirklich alle Komponenten zur Geltung und das Album klingt schon auf minimaler Lautstärke richtig fett und laut, Mix und Mastering stammt von Zeuss (Rob Zombie, Overkill, Hatebreed, Shadows Fall). Man weiß gar nicht, was jetzt besser ist. Die Tatsache, dass ANGELUS APATRIDA nach nur zwei Jahren nach „Cabaret De La Guillotine“ mit so einem deftigen Album um die Ecke kommen – wohlwissend, dass es gerade an der Livefront nichts zu holen gibt – oder die, dass sie nach zwei Jahrzehnten noch so hungrig klingen? Also ich wäre sowas von ready für schlecht schmeckendes, überteuertes Bier verschütten und Nackenkreisen.

Dauer: 46:35
Label: Century Media / Sony
VÖ: 05.02.2021

Tracklist „s/t“ von ANGELUS APATRIDA
Indoctrinate
Bleed The Crown
The Age Of Disinformation
Rise Or Fall
Childhood’s End
Disposable Liberty
We Stand Alone
Through The Glass
Empire Of Shame
Into The Well

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