Anxious Little Green House Artwork

Anxious – Little Green House – Review

“Little Green House”, das erste Album der Emo-Punk-Band ANXIOUS aus Amerika, ist ein schönes Album. So simpel und klar kann man das manchmal benennen. Alleine das Artwork macht schon Lust auf den Zyklus, der sich auf dem halbstündigen Album befindet. Gemeinsam mit der Band werfen wir, je nach Alter, einen intensiven Blick nach hinten und einen nach vorne.

Es wird wild, hakelig und rockig, laut, wenn wir mit dem ersten Song “Your One Way Street” starten. ANXIOUS sind allerdings niemals aggressiv, aber immer überdurchschnittlich dynamisch. Die angeschlagene Stimmung ist dabei nicht entscheidend, es ist immer ein schöner Antrieb zu spüren, der sich in den schnellen Momenten genauso überträgt, wie in den eher zurückgelehnten.

ANXIOUS 2022, Credit Mitch Wojcik

Das Leben von früher, über jetzt, bis später

ANXIOUS erinnern anfangs an die Tage, in denen man noch ungestüm, aber auch noch viel verletzlicher war. Einfach, weil man viele Tücken des Lebens noch nicht erahnte und wenig Erfahrungswerte hatte. Das ließ uns mutig sein, verunsicherte aber auch enorm. “Little Green House” hat keine wirklich dunklen Momente, aber ANXIOUS präsentieren einen nachvollziehbaren Verlauf, der uns letztendlich zu einem dichten, getragenen Song wie “You When You’re Gone” bringt, der sich eindeutig mit Vergänglichkeit auseinandersetzt.

Here is the house, where it all happens…

Bis dahin scheinen wir dem bunten Treiben im kleinen, grünen Haus als Beobachter*innen beizuwohnen zu dürfen. Wir durchleben einen motivierten Start, emotionale Stürme, tiefe Enttäuschungen, verweigern uns dem Älterwerden, schwimmen uns irgendwann frei, erkennen und verstehen immer mehr vom Leben. ANXIOUS ist es tatsächlich gelungen, gleich ihrem ersten Album ein bezauberndes Eigenleben zu verleihen, das wirklich nachhallt.

Immer einen Schritt über die Grenzen

Das Songwriting von ANXIOUS ist bemerkenswert abwegig, ohne verrückt und nicht mehr nachvollziehbar zu sein. Immer mal wieder, übertritt die Band Grenzen, nimmt sich noch ein paar Sekunden mehr für eine Szene und weicht damit angenehm vom bereits Bekannten ab. Es gibt keinen großen Hymnen auf “Little Green House”, die gibt es im Leben auch eher selten.

Aber es gibt so viele schöne, nachhaltige Momente, die sich viel tiefer festsetzen. Das kann ein zickzackendes Schlagzeug sein (“Speechless”), ein frei fliegender Bass, ein zarter und gleichzeitig packender Chor (“Wayne”) oder eine nicht zu dominante, aber schön aufblitzende Gitarrenmelodie (“Growing Up Song”, “Let Me”).

Durch die teilweise sehr engen Übergänge, verdichtet sich der Eindruck, dass das Album “Little Green House” eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Die kann man erst nur erspüren, aber von Durchlauf zu Durchlauf besser nachvollziehen. Ein schönes Album, macht Lust auf mehr.

Dauer: 32:10
Label: Run For Cover Records
VÖ: 21.01.2022

Tracklist “Little Green House” von ANXIOUS
Your One Way Street
In April
Growing Up Song
More Than A Letter
Wayne
Speechless
Let Me
Call From You
Afternoon
You When You’re Gone

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