cover AUA - The Damaged Organ

AUA – The Damaged Organ – Review

Mit “The Damaged Organ” legt die Band AUA – bestehend aus Henrik Eichmann und Fabian Bremer – ihr zweites Album vor. Absolut logisch verlängern die beiden ihre effektive Rhythmusmaschine, dengeln ihre Stärken und verlängern somit ihren hypnotischen Wirkungskreis. Beim Gedanken an den Albumtitel des Debüt “I Don’t Want It Darker”, muss man unweigerlich schmunzeln. Doch, ihr wolltet es noch dunkler und mysteriöser, beides ist euch gelungen.

AUA, 2021, Foto von Jörn Schüler

Musik mit Ausstrahlung

In Ermangelung von passenderen Wörtern, sprechen wir bei AUA weiterhin von Low-Fi-Elektro-Pop. Letztendlich geht es auch nicht um das Genre, sondern um die Ausstrahlung der Musik. Monotonie, Mantra und Repetition verschmelzen mit melodischem Gesang, der hilflos in die absolute Dunkelheit auszustrahlen scheint und dafür keinen Resonanzkörper findet.

Deshalb fühlt man sich beim Zuhören von “The Damaged Organ” wie in einem Schwebezustand und angenehm haltlos frei. Der Song “Malformed” mutet wie ein orientalischer Fluch an, ist betörend und verstörend zugleich. Details runden die Stimmung ab, vermeintlich beiläufiges Brummen, Geheule und Vibrationen sind nicht zufällig, sondern auf den Punkt platziert. SQÜRL ist eine der wenigen Assoziationen, die ich sofort dazu habe.

Kühl trifft warm

Im psychedelischen “Island Song” übernimmt ANIKA den Gesang. AUA reisen damit direkt in die Siebzigerjahre, kreuzen und überlagern die unterschiedlichen Rhythmen, sodass die Synapsen automatisch Kirmes haben. “Death In Space” jongliert dann eher mit Lautstärken und unterschiedlichem Einsatz von Dominanz und Druck. Ein stetig nach vorne treibender Takt trifft auf Synthiepassagen, die Andy Fletcher von DEPECHE MODE in seinen besten Zeiten genau so geschrieben hätte.

Nicht vielen Bands gelingt es elektronische Fundamente so geschickt mit organischen Ideen zu kontern. Und falls ich “Wrong Address” richtig deute, verwenden AUA hier einen verfremdeten Vibrationston, den ein Smartphone erzeugt. Generell ist das Album gespickt von Feinheiten, die mit Sicherheit nicht einfach so aus dem Gerät gelaufen sind, sondern von AUA verfremdet oder extra erschaffen wurden. Auf “The Damaged Organ” zeigen AUA, dass sie weit mehr sind, als ein Projekt oder eine gute Idee, mit der man die Zeit totschlagen kann. Das perfekte Album, um mal für eine gute halbe Stunde auszusteigen.

Dauer: 30:06
Label: Crazysane Records
VÖ: 21.01.2021

Tracklist “The Damaged Organ” von AUA
No One Famous Ever Came from Here
Post Human Blossom
Malformed
Brick Break
Islands Song (feat. Anika)
Buffout
Death in Space
Wrong Address
Inferior (Glowing One, Pt. 2)

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