Lest die Review zu "II" von BAD WEED bei krachfink.de

Bad Weed – II – Review

Der erste Song auf dem Album “II” der Rockband BAD WEED aus Wien heißt “I Don’t Read”. Also mir persönlich reicht das, in Kombination mit dem ultramelodischen und herrlich nach vorne slackenden Power-Pop-Rock, schon aus, um Fan zu werden. Don’t call it garage rock, so oder so ähnlich steht es im Pressetext. Irgendwie verbindet man dieses Genre auch immer mit Geschrammel und davon ist das Trio BAD WEED meilenweit entfernt.

Blind werfen sie sich die Bälle zu, spielen cremig und doch sehr präzise. Wie ein gut aufgestelltes Dominospiel gehen alle Kompositionen bis ins letzte Detail auf und bringen mordmäßigen Spaß. Gras rauchen braucht man dazu gar nicht, soll ja eh schlecht sein. Aber um im Spektrum der Synästhesie zu bleiben, wenn schon dann haben wir es hier mit buntem Gras zu tun.

BAD WEED 2023, Foto von Siluh Records

Alles Unnötige über Bord geworfen

“II” von BAD WEED läuft also im besten Sinne gut rein und verdeutlicht vor allem, wie wichtig eine gute Melodie, auch im Rockbereich, ist. Es muss keine Raketenforschung sein, die Kunst ist, es einfach wirken zu lassen. Songs wie “If You Ever (Pt.1)” oder das lustig flippende “Wake Up Break Up” oder die Trennungshymne “Who Is Gonne Love Me?” nisten sich sofort im Gehörgang ein, machen uns zu willenlos wackelnden Schlenkerpuppen. Wer traditionell bewandert ist, erkennt in “Dumb” oder “Downhill” natürlich smarte Querverweise zu Klassikern, die sich BAD WEED charmant zu eigen gemacht haben.

Und immer wieder übertritt die Band auch die Grenze zum eingangs aufgepappten Label “Power-Pop”, tastet sich durchaus in Punkgefilde (“Color Of Violence”, “Breaking Lines”), mengt Rock’n’Roll bei und wirft alles Unnötige einfach über Bord. Und vor allem spürt man in jeder Sekunde den Spaß, den die Band selbst hat und lässt sich gerne anstecken.

“II” von BAD WEED spricht eigentlich für sich selbst

Im Mittelpunkt steht eigentlich immer eine einprägsame Melodie, wer die vorführen darf, haben BAD WEED aber nicht festgelegt. Mal brechen die Gitarren aus, mal ist es der mehrstimmige Gesang. Die größten Sänger sind hier nicht am Start, was aber weder für das Genre noch für die packende Atmosphäre vonnöten ist. Auf den ersten Durchlauf wirkt “II” beinahe gehetzt und schon fast überfrachtet. Nach und nach setzen sich die vielen Ideen, das Gewusel wirkt vertraut und enttarnt sich als gut überlegt und absolut effektiv. “II” von BAD WEED ist eine dieser Platten, die durchaus zeitlos sind, über die man aber gar nicht so viel schreiben kann, da sie für sich selbst sprechen.

Dauer: 27:42
Label: Siluh Records
VÖ: 03.03.2023

Tracklist “II” von BAD WEED
I Don’t Read
Sunday Night
If You Ever (Pt. 1)
Dumb
Downhill
Color Of Violence
No Place To Fall
Guess
Wake Up Break Up
Monsters
If You Ever (Pt. 2)
Breaking Lines
Who’s Gonna Love Me

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