Baest Necro Sapiens Artwork

Baest – Necro Sapiens – Review

Mit ihrem dritten Album „Necro Sapiens“ berufen sich die dänischen Death Metaller von BAEST wieder auf die gute, alte Schule. Mit ultradicken Riffwalzen treiben sie den Sound stoisch nach vorne, das macht einfach richtig Bock und sogar am sowieso schon guten Songwriting wurde weiter gefeilt. Damit platzt sich das Quintett irgendwo zwischen MORBID ANGEL und ASPHYX („Goregasm“), alleine für Songtitel wie „Sea Of Vomit“ gibt es einen Extrastilpunkt. BAEST wissen nicht nur, was sie tun, sie wissen vor allem auch, wie man nachhaltige Kompositionen schreibt. Fast alles auf „Necro Sapiens“ ist bemerkenswert auf den Punkt gebracht. Und die eigentliche Sensation ist eigentlich, dass sie so hohe Qualität innerhalb von so kurzer Zeit liefern können, denn „Venenum“ ist noch keine zwei Jahre alt.

BAEST 2021
BAEST, 2021

Gut zitiert und gut selbst gemacht

Das fängt bei den ultratiefen Growls von Sänger Simon an, die er des Öfteren von noch weiter unten als ganz tief unten nach oben holt. Der Typ hat einen Zug drauf, das ist tatsächlich bemerkenswert. Und eigentlich dürfte gegen diesen brachialen, dichten Soundbatz aus Drums, Gitarren und Batz keine Melodie der Welt bis nach oben durchkommen. Doch auch das kriegen BAEST hin – die Gitarren von Lasse Revsbech und Svend Karlsson kämpfen sich immer wieder durch, setzen Haken in den Ohren der HörerInnen und garnieren jeden Song mit mindestens einem musikalischen Marker.

Dazu bleiben sie manchmal im Soundbild, brechen aber auch gerne mal komplett aus und lassen die Melodien wie spitze, glänzende Haken aus der grundsätzlich drückenden Raserei herausstechen („Abattoir“). Man mag von BAEST den Eindruck gewinnen, dass die Truppe sich nur zum Spaß haben und Bier trinken treffen will. Mag sein, aber darüber hinaus sind sie eine perfekt eingespielte Maschine, die weiß, wie man im richtigen Moment effektiv schießt und wann es gilt Spaß zu haben.

Perfekter Todesmetall

Man verläuft sich nicht auf „Necro Sapiens“, kann sich super zurechtfinden und gefahrlos von den Bangern verprügeln lassen, ohne gelangweilt zu werden. „Czar“ drischt uns quasi alle Tricks vor, die man im Genre Death Metal ausspielen kann, BAEST haben ein bemerkenswert gutes Händchen für Tempo und verweben ihre Teilchen gekonnt zu einem Gesamtkunstwerk, bei dem kein Song unter vier Minuten ins Ziel läuft. Gerade dem Death Metal unterstellt man eine gewisse Stagnierung, BAEST beweisen das Gegenteil, schrauben sich im Verlauf der 45 Minuten immer weiter hoch.

Und dabei schaufeln sie wahrlich kein neues Grab aus, was der Weiterentwicklung eigentlich schon prompt widerspricht. Mit „Necro Sapiens“ beweist die Band aus Aarhus aber eindrucksvoll, wie es klingt, wenn man aus Altbewährtem seinen eigenen Sound zusammenklöppelt und alles in der bestmöglichen Form darbietet. An diesem Album gibt es wahrlich nichts auszusetzen, alleine „Towers Of Suffocation“ ist den Kauf wert. Am besten jetzt schon mit Nackentraining starten, das Ding drückt richtig von hinten rein.

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