Baest – Venenum – Review
„Venenum“ ist das zweite Album der dänischen Death-Metal-Band BAEST. Das Gift, dass die Band absetzt, wirkt langsam aber sicher. Die fünf Musiker legen beachtliche Qualität vor und haben sich den Deal mit Century Media verdient. Auf den ersten Blick wirkt das Album einfach nur trist, kühl und ultrahart. Befasst man sich genauer damit, kristallisieren sich viele bemerkenswerte Stellen heraus, BAEST haben durchaus den Schalk im Nacken. Er ist einäugig, grindig und stinkt, aber er hat gute Laune.
Sodo fucking mize!
Am stärksten sind BAEST wenn sie die dicke Maschine zum Tanzen bringen und plötzlich die Rhythmuskeule auspacken, wie im Coversong „No Guts No Glory“. Grandios sind auch die anfeuernden Soli („Venenum“, „Heresy“, „Sodomize“), die wie ein Schwarm Killerbienen über den Hörer herfallen. Generell gelingt der Band ziemlich oft, mit vermeintlich einfachen Mitteln, viel Atmosphäre zu zaubern. Die Riffs wurden in Gain des Todes getränkt und klingen eher wie melodische Kettensägen und nicht wie Gitarren, alleine das sorgt für starke Atmosphäre.
Die gruselig anmutende Flamencozupferei in „Styx” ist nur eine kurze Verschnaufpause, im folgenden „Heresy” wird umso grooviger und umso drückender gewütet, gerade die schwerfälligen Drumprügeleien erinnern stark an ASPHYX. In „As Above So Below“ versucht sich die Band sogar erfolgreich an polyrhythmischen Math-Strukturen, nebenbei hat der Song noch ein alles zerstörendes Finale. Auch „Empty Throne“ rückt Disharmonien in den Vordergrund, der ägyptisch anmutende Schunkelspaß ist wirklich stark. Sänger Simon Olsen profitiert hier von seiner variablen Stimme, die sich irgendwo zwischen unmenschlich und hysterisch einordnen lässt.
BAEST legen ordentlich vor!
Die Kompositionen bauen sich breitbeinig und wütend vor dem Hörer auf und der Zweitling „Venenum“ lebt vor einer durchweg knisternden Spannung. Die Band beherrscht die schnellen und die langsamen Attacken gleichermaßen und darüber hinaus weist noch jeder Song eine Spitze oder eine bemerkenswerte Stelle auf. Das sind so Dinge, wie die Schlagzeugaction in „Sodomize“ oder die dementorenhafte, schlechte Laune im blind schleppenden „Gula“. Neben „Bowels Of Earth“ von ENTOMBED A.D. ist das aktuell mein liebster Bastard.
Tracklist „Venenum“ von BAEST
Vitriol Lament
Gula
Nihil
Venenum
Styx
Heresy
As Above So Below
Sodomize
Empty Throne
No Guts No Glory
Dauer: 44:41
Label: Century Media
VÖ: 13.09.2019
Alben, die Dir gefallen könnten:
BENEATH THE MASSACRE – Fearmonger
ENTOMBED A.D. – Bowels Of Earth
RINGS OF SATURN – Gidim
NILE – Vile Nilotic Rites
TARGET – Deep Water Flames
IMPLORE – Alienated Despair
SANGUISUGABOGG – Tortured Whole
VITRIOL – To The Bathe From The Throat Of Cowardice
NAPALM DEATH – Logic Ravaged By Brute Force
VERDERVER – Weltunter
VADER – Solitude In Madness
MANTAR – Grungetown Hooligans II
NAPALM DEATH – Throes Of Joy in the Jaws of Defatism
KATAKLYSM – Unconquered
BAEST – Necro Sapiens