Black Void – Antithesis – Review
In der norwegischen Punk’n’Black-Metal-Band BLACK VOID und ihrem Album “Antithesis” steckt viel BORKNAGAR drin. Nicht unbedingt auffällig musikalisch, wenn auch in den klar gesungenen Passagen, aber Gitarrist und Sänger Lars Are Nedland hat lange dort (und bei SOLEFALD) gespielt. Er gründete vor einiger Zeit die Band WHITE VOID, mit der er melodischen Hard Rock spielte und präsentiert uns jetzt mit BLACK VOID sozusagen den garstigen Gegenpol.
Mit an Bord sind Schlagzeuger Tobias Solbakk (IHSAHN, WHITE VOID, IN VAIN) und Gitarrist Jostein Thomassen (BORKNAGAR, PROFANE BURIAL), gemischt und gemastert wurde eben von BORKNAGARs Mastermind Øystein G. Brun.
Iro gegen Corpsepaint – unentschieden
“Antithesis” von BLACK VOID ist ein kurzweiliges und in seiner Gegensätzlichkeit prickelndes Album. Wahrscheinlich muss man beim Vermengen unterschiedlicher Stile noch vorsichtiger im Hinblick auf Dynamiken und Atmosphäre sein, denn sonst grätscht man sich gegenseitig rein. Und so agieren Black Metal und Punk hier oft als Gegenspieler, die sich wechselseitig mit ihren Stärken untergraben.
“No Right, No Wrong” pest los, baut sich auf und wird dann schon fast nieder gerangelt von einem Progressive-Metal-Part, der sich dann wiederum nicht entfalten kann, sondern von Punk zu Boden geprügelt wird. Könnte theoretisch ein abwechslungsreiches Meisterwerk werden, ist aber eher ambivalent und unausgegoren. “Nihil” beweist dann wiederum, dass es funktionieret, wie man es tadellos umsetzen und dabei sogar noch etwas Modernes, Neues ableiten kann.
Lehnt alles ab
Man tut also grundsätzlich gut daran, wenn man BLACK VOIDs “Antithesis” erstmal unvoreingenommen begegnet und auch die in diesem Fall etwas zu hoch gegriffene Philosophie von Nietzsche als Grundlage eher außer Acht lässt. Auch wenn die in den Werken Nietzsches skizzierte Ablehnung und das Infragestellen von allem die Anhängerinnen und Anhänger beider Genres eint. Trveheimer werden hier genauso irritiert sein, wie pöbelnde Punks. Das schmälert aber nicht die Stärke von Topsongs wie “Void” oder “Explode Into Nothingness”.
Wuchtig können BLACK VOID nämlich, garstige Riffflächen auslegen auch und Lars Are Nedland kann rüde poltern, brüllen und schreien, dass es auf alles passt. Also Anti steckt hier auf jeden Fall drin, das nimmt wohl auch die spezielle Sperrigkeit in Kauf. BLACK VOID reiten ihre Idee zumindest nicht zu Tode und verzichten auf unnötige Füllmasse, schon alleine deshalb und um den Kopf mal freizupusten, solltet ihr “Antithesis” mal antesten.
Dauer: 38:30
Label: Nuclear Blast
VÖ: 27.05.2022
Tracklist “Antithesis” von BLACK VOID
Void
Reject Everything
Death To Morality
Tenebrism Of Life
No Right, No Wrong
It’s No Surgery, It’s A Knife Fight
Explode Into Nothingness
Nihil
Dadaist Disgust
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