Bony Macaroni – The Big Bucks – Review
Never judge a band by their name. Wobei man bei BONY MACARONI und ihrem Album “The Big Bucks” noch nicht mal nach dem Cover urteilen könnte. Um euch nicht länger im Dunkeln tappen zu lassen, die Band spielt Power-Pop-Punk, der euch sofort in den Bann ziehen wird. Was so leichtfüßig umhertänzelt und rasend schnell ins Ohr geht, hat teilweise eine heftige lyrische Fallhöhe.
BONY MACARONI sind mitnichten eine reine Spaßkapelle, da steckt deutlich mehr dahinter. Aber getreu dem Motto “killem with kindness” umwickelt die Band ihre Kompositionen allesamt mit bonbonfarbener, dünner Schicht. Noch eine Ladung Seifenblase, et voilà!
Über das liebe Geld
Sänger und Gitarrist Stefan “Bony” Bonestro von BONY MACARONI hat einen wahrscheinlich steinigen Weg hinter sich gebracht. Auf “The Big Bucks” thematisiert er gesellschaftliche Schieflagen, der Auslöser für den meisten Abfuck ist und bleibt natürlich das liebe Geld. Vereinzelt dunklere Szenen setzen BONY MACARONI mit leichten Grunge-Ansätzen um (“Grind Me Into The Past”), grundsätzlich sind einige Momente beinahe schon stadiontauglich und strecken sich in Richtung der großen Alternative-Rockbands der Neunzigerjahre aus Amerika. Die niederländische Herkunft hört man dem Quartett aber (leider) kaum an.
Wut mit Konfetti
“(Covered In) Scabs” berichtet von tatsächlicher Armut, vom Werteverlust und von der Frage, ob Geld tatsächlich ein Leben so rigoros definieren darf. Dieser Text wurde von der globalen Finanzkrise 2008 inspiriert, bei der Bony und seine Familie tatsächlich alles verloren haben. Obwohl BONY MACARONI eigentlich (leider) aktuelle Missstände besingen (“Hollow”), wirkt “The Big Bucks” wie ein Überbleibsel aus der MTV-Viva-Zeit, in der es noch Performancevideos mit viel Konfetti und prägnanten Szenen gab.
Wimmelnde Kapitalismuskritik
Wer PUP mag, wird mit BONY MACARONI auch Spaß haben, dazu mal das herrlich swingende “Disappoint You” antesten. Die fatalistisch gemeinten Nanana-Momente sorgen für den bestmöglichen Frustabbau. Sarkastisch erzeugte Endorphine sind unterm Strich eben auch Endorphine. Wer lieber mit der Faust ein Loch in die Wand schlägt oder im Pit die Windmühle anwirft, ist hier falsch. Von daher ist der Bandname BONY MACARONI doch wieder genau passend für die Band und ihre Musik. Ebenso wie das kleinteilige Cover, pure Kapitalismuskritik in einem Wimmelbild, natürlich auch.
Dauer: 37:05
Label: Redfield Recors
VÖ: 31.03.2023
Tracklist “The Big Bucks” von BONY MACARONI
F.I.
MDA
The Big Bucks
Marissa
Grind Me into the Paste
(Covered in) Scabs
Bombs Away
Hollow
Disappoint You
The Claw
The Best I Can Do
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