Broadway Calls – Sad In The City – Review
Nach sieben Jahren melden sich die Pop-Punker von BROADWAY CALLS mit ihrem neuen Album „Sad In The City“ zurück. Die Musik an sich ist nicht traurig, eher die Tatsache wie einfallslos die halbe Stunde geraten ist. Selbst in den Nullerjahren wäre die Band damit nicht durchgekommen, an diesem Jahrzehnt orientiert sich der generische Punk allerdings.
Alles schon gehört
Während selbst die offensichtlichen Vorbilder wie GREEN DAY und BLINK 182 heute eine andere Richtung einschlagen, lärmen BROADWAY CALLS wie früher. Manche Verbeugung ist so offensichtlich, dass es schon fast als halbes Cover durchgehen könnte („Big Mouth“, „Slick New Truth“…). Und generell könnte man schwören, jedes Riff und jede Gesangsmelodie schon irgendwo gehört zu haben. Innovationsarmut ist erstmal kein Verbrechen, leider sind auch die Highlights auf „Sad In The City“ aber gut versteckt. Pop-Punk beinhaltet nicht umsonst das Wort Pop und verspricht eine gewisse Eingängigkeit. Zumindest singen BROADWAY CALLS keinen richtigen Quatsch, aber das formelhafte Vorgehen macht es den HörerInnen schwer, die Songs – sobald sie richtig angelaufen sind – überhaupt auseinander zu halten. Der Titelsong hat einen schönen Einstieg, lässt dem Bass den Vortritt und haut sich dann alles mit einem unangenehmen Refrain wieder ein.
Licht am Ende des Tunnels
„Radiophobia“ ist ein gern genommener Ausreißer nach oben, der etwas düstere Anstrich kann zumindest streckenweise überzeugen. Mit dem Rausschmeißer „Went Dyin'“ ziehen BROADWAY CALLS den Karren kurz vor dem Ende noch aus dem Dreck. Plötzlich machen sie weit auf, schrubben die Gitarren weniger und lassen dem Song Zeit zu wirken. Die Drums werden urplötzlich kreativ und jetzt ist auch der Zusatz Pop nachvollziehbar. Der Gesang drückt weiterhin, aber unterm Struch ist das zumindest mal eine angenehme Abwechslung. Anstrengendes Album.
Dauer: 35:13
Label: Red Scare
VÖ: 10.07.2020
Tracklist „Sad In The City“ von BROADWAY CALLS
Never Take Us Alive
You Gotta Know
Sad in the City
Always on the Run
There’s a Glow
Take Me Down
Radiophobia
Slick New Truth
Meet Me on the Moon
Big Mouth
Went Dyin‘
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