Lest die Review zu "Everything Rots" von CABAL bei krachfink.de

Cabal – Everything Rots -Review

Die dänische Deathcore-Band CABAL macht auf ihrer neuen, vierten Platte „Everything Rots“ alles richtig. Zumindest wenn man sich auf die Kombination von altbewährten Stilmitteln des Genres, die notwendige Angepisstheit und ein Mindestmaß an gut gesetzten Varianten bezieht. Fresh ist nicht alles, was es zu hören gibt, aber zumindest so professionell gepatchworkt und an den richtigen Stellen sublimiert, dass „Everything Rots“ ein mehr als kurzweiliges Highlight darstellt. CABAL haben schnell geschnallt, was ihnen steht und was nicht; dementsprechend gibt es obendrauf noch optimierte Industrial-Metal-Szenen und einen herrlich böse scheppernden Groove.

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CABAL 2025, Foto von Nuclear Blast

Es ist die Wut, die uns befreit: CABALs musikalische Intensität

Inhaltlich widmen sich CABAL der unvermeidbaren Tatsache, dass „Everything Rots“. Das ist gleichermaßen ernüchternd wie aufmunternd und genauso kann man sich den wüsten Deathcore auch, je nachdem, wohin das Stimmungsbarometer gerade ausschlägt, drehen. Das ultrafiese und auf bemerkenswert gut akzentuierte Gebrülle von Andreas Bjulver wiegelt nicht per se auf und macht mitnichten nur aggressiv. „Everything Rots“ hat eher eine klärende und befreiende Wirkung, vor allem wenn CABAL ihre Finger Richtung Black Metal oder bolzende SLIPKNOT („End Times“) ausstrecken und damit so manche überraschende Abfahrt inszenieren. Die Band widmet sich mit ihrem Geifern nicht nur dem großen politischen Theater, vieles dreht sich schlichtweg um persönliche Enttäuschungen, Depressionen oder das erschütternde reale Erlebnis, ein sterbendes Suizidopfer auf den Straßen von Kopenhagen zu finden und nicht mehr helfen zu können.

Nicht selten erinnern CABAL an FIT FOR AN AUTOPSY, als diese selbst noch blind vor Wut nach vorne zeterten („Hell Hounds“, „Still Cursed“). In solchen Momenten achten CABAL nicht darauf, ob der Ritt Richtung Abgrund Substanz oder etwas Langlebiges mit sich führt. Genau das zieht unwahrscheinlich mit und überzeugt durch seine reine Emotion.

Zwischen Härte und Elegie

Meilenwert abseits von Two Steps oder ähnlichen Hardcore-Versatzstücken beziehen sich CABAL auf das Metal in ihrer Genrebezeichnung. Schleppendes Riffing, aufprallende Bassakzente und ein Drumming, das uns ungespitzt in den Boden stampft – so funktionieren nahezu alle Kompositionen. Und seien wir ehrlich, mehr braucht es auch meistens nicht. Aufgelockert wird der feine Höllentrip mit Eskalationen in Hinblick auf Geschwindigkeit („Redemption Denied“), einem sich herrlich in Elegie ergießenden Refrain in „No Peace“ feat. VISCERA und herrlich geprügeltem Tanzbefehl in „Snake Tongues“.

Es mag unterm Strich nicht viel Innovation auf „Everything Rots“ zu finden sein, aber CABAL halten die schlechte Stimmung mit ihrer Extraportion Dynamik und einer guten Mischung, aus allem was knallt, am Leben. Läuft sehr gut rein und hat mehr als eine nachhaltige Passagen zu bieten, die sich nicht wie Rauchbomben in Luft auflöst, sondern lange nachhängt.

Dauer: 35:31
Label: Nuclear Blast
VÖ: 21.03.2025

Tracklist „Everything Rots“ von CABAL
Become Nothing
Redemption Denied
Everything Rots
No Peace (ft. Viscera)
Hell Hounds
Still Cursed (feat. Ten56)
Unveiled (feat. Nasty)
Forever Marked
End Times
Snake Toungues
Stuck (feat. Aviana)
Beneath Blackend Skies (feat. Distant)

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