Cabal – Magno Interitus – Review
Wer hat Bock auf Bassbomben, rasantes Riffing und gutturales Gebrülle mit Biss? Mit Niveau versteht sich. Dann wäre „Magno Interitus“ von der Deathcore-Band CABAL genau das Richtige für euch. Die Dänen stampfen mit ihrem ersten Album lautstark auf, hinterlassen verbrannte Erde und haben darüber hinaus noch ein geschicktes Händchen für ausgewogenes Songwriting.
Das ist weder überproduzierte und auf Technik fokussierte Angeberei, noch auf alten Death-Metal-Traditionen herumreitende Nostalgie. Nein, CABAL treffen genau das Maß dazwischen. Als Featuregäste sind Kim Song Sternkopf von den grandiosen MØL, Matt Heafy von TRIVIUM und Jamie Hails von POLARIS an Bord. Fans des Genres müssen eigentlich gar nicht viel mehr wissen.
Gründlich Zerstörung mit Plan
„Magno Interitus“, so viel kriegt man auch ohne großes Latinum hin, bedeutet „Große Zerstörung“, was nicht bedeutet, dass CABAL selbst alles plattmachen (wollen). Es geht auch textlich um Leid, Wut, Ärger, mangelnde Empathie und die Zerstörung um uns herum. Die Band beherrscht die Inszenierung, weiß genau, wann man Knaller zünden muss, wann man alles in dunkeldüsterem Schwarz versenken muss und wann dem Gemüt nach melancholischen Harmonien ist. „Blod Of A Mit“ liebäugelt dann sogar mit Industrial Metal, entfaltet einen überwältigenden Sog und bricht nochmals aus gewohnten Strukturen aus, ohne aufgesetzt zu wirken.
Nicht selten gibt es sogar tanzbare Momente, zu „Violent Ends“ lässt sich herrlich fuchteln und einen Two Step vorführen. Reaktionsschnelligkeit wäre sinnvoll, denn CABAL wechseln die Tempi, so wie sie es für angemessen halten. Nicht selten, rammen sie alles und jeden in Grund und Boden, ohne dass man damit gerechnet hat. Streaming- und adrenalinfreundlich stehen CABAL sofort mit beiden Beinen in den meisten Songs, gefackelt wird woanders. Live ist das mit Sicherheit hammermäßig.
Hier wird nichts angestaut
Da wo andere Bands eine Eskalationsstufe nach der anderen schalten, drücken CABAL auch gerne mal mehrere Knöpfe gleichzeitig. Unterschiedlich angespitzte Gesänge duellieren sich, während die Gitarren im heftigsten Stakkato donnern und noch dazu ein ständig alarmierendes Piepen als unter Stress setzendes Gimmick eingebaut wird.
Stress im positiven Sinne, denn die Band gibt auch immer wieder Gelegenheiten, um den Frust abzulassen. Hier wird nichts angestaut. CABAL haben wirklich gute Chancen, sich umgehend und dauerhaft zu etablieren. Sie treffen nicht nur mit ihrer Atmosphäre den richtigen Nerv, sie steigen auch umgehend, in allen Kategorien, auf auffallend hohem Level ein.
Dauer: 32:32
Label: Nuclear Blast
VÖ: 21.10.2022
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