Lest die Review zu "Fruchtbahnhof Session" von CABIN ON PLUTO bei krachfink.de

Cabin On Pluto – Fruchtbahnhof Session – Review

CABIN ON PLUTO aus Mannheim beweisen mit ihrer drei Tracks starken „Fruchtbahnhof Session“, dass sich düsterer Post-Punk-Nebel mit stabilem Bassteppich auch hierzulande gut verströmen lässt. Die so genannten kleinen Leute, sind hier mindestens genauso wütend und desillusioniert. Ein Sound im Sinne von IDLES, DITZ , BILLY ZACH, in Teilen auch THE MURDER CAPITAL, ist also nicht aufgesetzt. Das Quartett versteht es, die Zeit zu dehnen, sodass das Songtrio („Hall“, „White Trash“, „Pigeons“) deutlich länger als 12 Minuten zu dauern scheint.

Das liegt daran, dass sich die Kompositionen tief und stetig eingraben und mit repetitiven Elementen sowie wenig aufdringlichen Highlights funktionieren. Die Ex- und Implosionen setzt die Band geschickt, „White Trash“ schäumt im Refrain beinahe über und drückt dazwischen vehement und im positiven Sinne nach vorne. Gitarre und Bass mäandern im Pack nach vorne, während die Drums Zeile für Zeile immer mehr aufbrausen. Die imaginären Zäune rennt die Truppe mit guten Absichten ein. Wir sind schon gut, aber wir können besser (zueinander) sein.

Lest die Review zu "Fruchtbahnhof Session" von CABIN ON PLUTO bei krachfink.de
CABIN ON PLUTO, Foto vom Maximilian Borchardt

Über Schmerz und Liebe in dunklen Zeiten

Sebastian Eckel setzte die Band in ihrem Proberaum gekonnt in Szene, fing die schlichte Wucht und die echte Wut in Bildern ein und zerrte daran, wenn es angebracht war. CABIN ON PLUTO verzichten vollends auf Schnörkel. Sie setzen klare Grenzen in ihrem Sound und laden alles dazwischen mit einer enormen Standfestigkeit auf. Die Texte sind mitnichten depressiv oder hoffnungslos, wie in der Einführung angedeutet. Schlechte Stimmung kann durchweg zu gutem Handeln und zukunftsfördernden Ideen führen. Dementsprechend grübeln und skandieren uns CABIN ON PLUTO nach vorne. Liegt die Realität erstmal ausgespuckt vor den Schuhen, kann man sich vornehmen, besser zu werden.

Haken schlagen und Perspektiven wechseln

Nachdem die Gitarren in „Hall“ den Alarm ausgelöst haben, schlagen nicht nur die Gitarren Haken in Richtung leichtfüßige Melodien. „I wish you could see your soul through my eyes“, so lautet die Bitte um Perspektivwechsel, der in beide Richtungen sinnvoll sein kann. Kann nicht mal jemand die Science-Fiction-Idee des Körpertauschs praktikabel machen? Wahrscheinlich wäre das der Schlüssel zu mehr Liebe und Frieden, wenn Menschen fühlen, was sie anderen antun oder wie schön sie andere sehen, während sie selbst zweifeln.

Dauer: 12:17
Label: D.I.Y.
VÖ: 07.03.2025

Tracklist „Fruchtbahnhof Session“ von CABIN ON PLUTO
White Trash
Pigeon
Hall

Alben, die Dir gefallen könnten:
THE DSM IV – Negative Utopia
TURBOSTAAT – Alter Zorn
Interview mit Cal und Jack von DITZ zu “The Great Regression”
IDLES – Crawler
LO SEAL – Teal
BAD BREEDING – Human Capital
Interview mit Cal und Jack von DITZ zu “The Great Regression”
DRUG CHURCH – Hygiene
JOHN – Nocturnal Manoeuvres
TV PRIEST – Uppers
WOLF MOUNTAINS – Urban Dangerous
DŸSE – Widergeburt
METZ – Atlas Vendig
IDLES – Ultra Mono
DEFTONES – Ohms
BOB MOULD – Blue Hearts
AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD – X: The Godless Void and Other Stories
SWAIN – Negative Space
GLITTERER- Looking Through The Shades
BLACKUP – Club Dorothee
WOLVES LIKE US – Brittle Bones
THE DEAD SOUND – Cuts
CROWS – Silver Tongues
Podcast Folge 32 mit KONTROLLE zum Album “Zwei”

CABIN ON PLUTO bei Instagram

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert