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Cannibal Corpse – Violent Unimagined – Review

CANNIBAL CORPSE ist eine Band, die man schon aus Prinzip lieben muss. „Violence Unimagined“ heiĂźt das mittlerweile 15. Album der Death-Metal-Giganten rund um den ultrasympathischen Frontman Corpsegrinder. Abgesehen davon, dass kein Album wirklich schlecht war, muss man diesem Durchhaltevermögen Respekt zollen, denn auch auf dem neusten Album klingen die Amerikaner weder mĂĽde, noch eingerostet und mit Alex Webster und Paul Mazurkiewicz sind immerhin noch zwei GrĂĽndungsmitglieder dabei.

Im Gegenteil, so manche Anfängerband könnte sich von dieser Dynamik etwas abschauen. Derart blutrünstige Kunst inhaltlich, musikalisch und optisch über die Jahrzehnte kaum anzupassen, und im Sonnenstaat Florida seit 19fucking88 diese rohe Undergroundspielart beizubehalten, das ist mehr als bemerkenswert.

Schlechte Laune im Sonnenstaat

Abgesehen vom Gesang des Corpsgrinders, profitiert „Violence Unimagined“ von der CANNIBAL CORPSEschen Klaustrophie. Jede Komposition ist auf den Punkt, spielt die tonale Klaviatur des Bösen einmal von oben nach unten und trotzdem klingt die Band nicht wie eine Kopie ihrer selbst oder als wĂĽrde sie feststecken. CANNIBAL CORPSE sind auf jeden Fall keine Band, die nur macht, weil sie muss, sondern weil sie wirklich will. Dieses direkt mit Anlauf in dein Gesicht musizieren, ziehe ich persönlich den bewusst dĂĽster oder mystisch angehauchten Bands vor. Der Corpsegrinder blökt auch nicht monoton ĂĽber die Songs, sondern akzentuiert, wann immer es passt und nötig ist.

Why must I die this way?

Der ehemalige Live-Gitarrist Erik Rutan wurde nicht nur festes Mitglied von CANNIBAL CORPSE, er machte sich darĂĽber hinaus auch als Produzent nĂĽtzlich, denn die Platte klingt toll. Sein Vorgänger Pat O’Brien befindet sich in Konflikt mit dem Gesetz und versucht aktuell sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. „Violence Unimagined“ hat einige Songs an Bord, die die Zuhörenden sofort anspringen, manche entfalten sich erst beim nächsten oder ĂĽbernächsten Durchlauf, aber richtige Stinker sind nicht dabei. Es gelingt der Band jetzt schon seit Jahrzehnten nicht einzuknicken und ein grandios starkes Niveau zu halten.

Selbst wenn das Publikum weiterhin bei Livekonzerten gierig nach „Hammer Smashed Face“ verlangen, dann erzeugen CANNIBAL CORPSE doch weiterhin griffige Songs und sogar Hits. „Condemnation Contagion“ scheiĂźt dermaĂźen auf Trends, klingt aber trotzdem frisch und mäht groĂźflächig alles um, was sich in den Weg stellt. Das abschlieĂźende „Crements Of The Flayed“, das Zwiegespräch einer toten Person, treibt uns bissig vor sich her und eskaliert dann mit SelbstzĂĽnder garstig, so wie es sich fĂĽr einen Death-Metal-Bastard gehört. Topalbum, genau das was man sich von CANNIBAL CORPSE wĂĽnscht.

Dauer: 42:49
Label: Metal Blade / Sony
VĂ–: 16.04.2021

Tracklist „Violent Unimagined“ von CANNIBAL CORPSE
Murderous Rampage
Necrogenic Resurrection
Inhumane Harvest
Condemnation Contagion
Surround, Kill, Devour
Ritual Annihilation
Follow the Blood
Bound and Burned
Slowly Sawn
Overtorture
Cerements of the Flayed

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