Cold st Artwork

Cold – s/t – Review

COLD sind die Neuen bei Kidnap Records und mischen den Laden mit ihrem Dark Pop Punk im Hinblick auf Vielfältigkeit mal ordentlich auf. Man kann das Quartett aufgrund von Bandname, Artwork und Bandschriftzug erstmal überhaupt nicht zuordnen und auch nach den ersten Durchläufen bleibt das “s/t” Debüt eine gut gelaunte Überraschungstüte. Eine mit der man durchaus zufrieden ist, denn es rumpelt schön nach vorne, die Melodien sind nachhaltig, aber nicht aufdringlich. Und ja, irgendwie haben COLD etwas Poppiges, aber ausschließlich im positiven Sinne und erinnern mit ihren effektiven Kompositionen an Bands wie HYSTERESE oder DRENS.

COLD, 2021

COLD punken komplett frei, ohne Leitplanken

Gleich vorweg: Einen hartnäckigen Ohrwurm findet man auf COLD nicht, wenn überhaupt dann springt “Heart Of Glue” die Hörer*innen am ehesten an. Die schönen Momente, an die man sich gerne erinnert oder auf die man sich freut, sind kleine Schwenker im Gesang, eine herrliche impulsive Gitarrendrehung (“Running In Circles”) oder ein urplötzlich frei stehendes Schlagzeug. Der Sound von “s/t” könnte eine Produktion von Christian Bethge sein. Herrlich scherbelig, trotzdem akzentuiert aber noch mit dem muffigen Kellergeruch und getrockneten Bierflecken behaftet. Aufgenommen wurde aber bei Martin Schmeing in der Mühle der Freundschaft in Bad Iburg, Mix und Mastering hat Markus Korte übernommen. Besonders beim Schlagzeug macht sich das bemerkbar und man könnte sich mindestens genauso daran stören und genervt sein, wie es mir eben sehr gut gefällt. COLD bewegen sich komplett frei in ihren Kompositionen, müssen sich nicht an üblichen Songstrukturen langhangeln und stehen auch gerne mal ohne Vorwarnung nach wenigen Sekunden mitten im Song (“Demons”, “The River”).

Charmant und im besten Sinne ignorant

Das ist alles sehr ruppig und vor allem auf eine ganz andere Art und Weise charmant und in höchstem Maße ignorant. COLD wirken wie von einem unsichtbaren Bannkreis umzogen, ganz in ihrem eigenen Film, umgeben von ihren Songs, die ihren ganz eigene DNA haben. Dementsprechend ist es gar nicht so einfach einzelne Szenen zu beschreiben oder Strukturen offenzulegen. Eventuell ist noch hilfreich zu wissen, dass COLD irgendwie retrospektiv klingen und die Aufnahmen auch locker aus den späten Siebzigern stammen können. Mit einer Fußspitze noch im Psychedelic Rock (“Stranger Someday”) der Siebzigerjahre und mit einer Haarspitze schon im poppigen Punk der Achtzigerjahre. Also herrlich undefinierbar und ja, wahrscheinlich trifft es Dark Pop Punk am besten. Merkt euch das mal und hört rein.

Dauer: 24:18
Label: Kidnap Records
VÖ: 16.04.2021

Tracklist “s/t” von COLD
Could It Be
Ashes
Silent Voice
Demons
Stranger Someday
Heart Of Glue
Running In Circles
The River
Evil Moon
Burning Bridges

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