Lest die Review zu "Páthos" von CONJURER bei krachfink.de

Conjurer – Páthos – Review

Die Briten von CONJURER sind eine dieser Bands, die mehr von dir fordern, als sie zurückgeben. Fair enough und somit geht auch das zweite Album „Páthos“ extrem an die Substanz, im positiven und negativen Sinne. Das Quartett drängt kompromisslos dahin, wo es wehtut, da wo man etwas spürt, im positiven und negativen Sinne. Vermengt wird Death Metal, Sludge, Doom-Metal und Post-Hardcore im bestmöglichen Verhältnis. CONJURER können auch im schleppenden Tempo überzeugen und müssen mitnichten immer auf Raserei zurückgreifen.

Aber wenn sie es tun, ganz unerwartet black-metallische Abfahrten nehmen, dann wirkt es fast wie eine Befreiung. Produziert wurde von Großmeister Will Putney, der an einen Großteil der Alben Hand angelegt hat, die mir aus dem extremen Metalbereich in den letzten Jahren besonders gut gefallen haben.

Conjurer lassen alle Dämme brechen

Die Songs auf „Páthos“ von CONJURER weisen allesamt Überlänge auf, wollen auf das Gefühl hinaus und nicht auf die einprägsame Hook für das nächste Merch oder den schmissigen Moshpart. Nicht selten macht die Band dabei so dicht, dass einem beinahe die Luft wegzubleiben scheint („Basilisk“). Im nächsten Moment lassen CONJURER dann ganz unvermittelt mit bitterem Schmerz oder zartn Melodien alle Dämme brechen, sodass die Wut sich im Bruchteil einer Sekunde zu ernüchternder Traurigkeit wandelt.

Die Leistung aller ist beeindruckend, mir bleibt besonders das Drumming von Noah See (Ex-AGELESS OBLIVION) lange im Ohr. Keine Ahnung, ob das 2022 neu dazu gestoßene Bandmitglied schon ins Songwriting involviert war. Federleicht in einem und fast schon lebensbedrohlich brutal im nächsten Moment.

Genregrenzen verschwimmen lassen

Schwer zu sagen, ob „Páthos“ von CONJURER wirklich stark genug ist, um Genregrenzen tatsächlich verschwimmen zu lassen und somit alle Zielgruppe erreichen zu können. Die Songs sind so lange, dass man sich zwangsläufig in ihnen verliert. Was dieses Album auf jeden Fall dominiert, ist eine schon fast erdrückende Atmosphäre, die den Gedanken nach Spielarten schnell in Luft auflöst. Es fühlt sich in etwa so an, als ob man postapokalyptische Welten durchwandert.

Wenn CONJURER mit der Wucht eines dreiköpfigen Monsters in „Suffer Alone“ blind auf uns losstürmen, wirkt das schon beinahe konventionell, schon fast gewöhnlich. Und das will was heißen. Hier kommt eine große Band, die ihr unbedingt auf euren Zettel schreiben solltet.

Dauer: 50:18
Label: Nuclear Blast
VÖ: 01.07.2022

Tracklist „Páthos“ von CONJURER
It Dwells
Rot
All You Will Remember
Basilisk
Those Years, Condemened
Suffer Alone
In Your Wake
Cracks In The Pyre

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