Lest die Review zu "Der gute Hirte" von CORNELIUS HARTZ bei krachfink.de

Cornelius Hartz – Der gute Hirte – Ein Fall für Taifun Çoban – Review

Mit “Der gute Hirte – Ein Fall für Taifun Çoban” legt Autor Cornelius Hartz den ersten Fall von Kommissar Taifun Çoban vor. Der ermittelt im Auftrag des LKA Kiel in Harmsbüttel. Seine Vorstellung von Polizeiarbeit und die des Dorfpolizisten Wernersen, klaffen stark auseinander. Zum Glück ist auch noch Fanta Braun mit im Team, die ihn sogar im Hinblick auf Fortschrittlichkeit dann sogar streckenweise einen Schritt voraus ist. Es gilt zu ermitteln, wie es zu dem Toten kam, der in einer Baugrube gefunden wurde.

Immer einen Schritt voraus

Cornelius Hartz tut gleich am Anfang von “Der gute Hirte – Ein Fall für Taifun Çoban” das, was Leserinnen und Leser sehr gerne mögen: Er zieht uns sofort in die Geschichte und gaukelt uns einen Wissensvorsprung vor. Die aktuellen Geschehnisse werden für uns immer durch mit “Früher” und “Später” unterbrochen. Selbst wenn wir das dort beschriebene nicht immer einer konkreten Person zuordnen können, dann wissen wir doch ganz genau, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Die Anfänge liegen weit in der Vergangenheit, Missverständnisse haben die Umstände negativ beeinflusst.

Dorfkultur, mal schön, mal beängstigend

“Der gute Hirte – Ein Fall für Taifun Çoban” soll eigentlich im Norden spielen, das kommt allerdings nicht so wirklich durch und man fühlt sich eher an Hengarsch und die Eifel erinnert. Für den Kulturclash reicht es aber allemal, denn natürlich reagieren die Dorfbewohner irritiert und unangemessen auf den deutschtürkischen Kommissar. Der wiederum scheint sich in der Einöde mal heimisch und mal unwohl zu fühlen. Christoph Hartz hat einen sehr pointierten Ausdruck, gibt uns relativ knappe Kapitel an die Hand, die sich leicht lesen lassen. Der Fall ist spannend, die anfänglich geprägte Vorahnung erweist sich natürlich als falsch.

Man merkt deutlich, dass in der Figur Taifun Çoban starkes Potenzial schlummert. Er ist zerrissen, die Beziehung zu seinem Vater ist liebevoll und gleichzeitig distanziert. Auch die Figur Fanta Braun könnte im nächsten Fall zum Zug erneut kommen. Man muss nicht bibelfest sein, um die Analogie zum Guten Hirten zu verstehen, dem Krimi kann man auch so folgen. Allerdings ist der Krimi doch etwas zu knapp und man wünschte sich detailliertere Beschreibungen der Umgebung. Eventuell kommt dann auch mehr das Gefühl auf, in Norddeutschland zu sein.

Seiten: 288
Verlag: Ullstein Verlag
ISBN-10: 3548066291
ISBN-13:  978-3548066295
VÖ: 28.07.2022

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