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Crows – Silver Tongues – Review

Die Post-Punk-Band CROWS veröffentlicht ihr Debütalbum „Silver Tongues“ über Balley Records, schon alleine deshalb sollte man aufhorchen. Das Label wird unter anderem von Joe Talbot, dem Sänger der IDLES betrieben. CROWS aus London spielen dichten, düsteren und sehr massiven Rock, teilweise sehr ausladend und mit Texten, die zynischer kaum sein könnten.

CROWS haben Zweifel, Groove, Hall und ganz viel Zeit

Entschieden stampfen CROWS mit dem Opener „Silver Tongues“ auf die Tanzfläche, Gitarre und Bass wummern ununterbrochen. Stabil und selbstbewusst breitet sich das Quartett aus, nimmt alles ein. Der tiefe und charismatische Gesang von Sänger James Cox setzt die richtigen Akzente. Das folgende „Demeanour“ ist deutlich gelenkiger und mindestens genauso brachial. CROWS haben nicht nur ein Händchen für wabernden Groove, sondern auch für nachhaltige Hooks. Das zweifelnde und sehr Wave-lastige „Empyrean“ wirkt wie ein Echo noch lange nach. Cox kann wunderbar melodisch und melancholisch singen, die Instrumentalfraktion baut dazu die passenden Klangwände von bester Qualität.

„Blame me for all of your mistakes. I’m sorry, I didn’t mean to wake you up!“

Der Soundteppich, den die CROWS verlegen, ist so dermaßen dicht, dass man nach jedem Song das Gefühl hat, den Boden unter den Füßen zu verlieren und nach ins Leere zu stürzen. Die Band neigt absolut nicht zu Hektik, alles wirkt schwerelos inszeniert und die meisten Lieder fließen ineinander über. Songs wie „Chain of Being“ – höre ich hier ein BRUCE SPRINGSTEEN „Dancing in the Dark“-Zitat? – lassen Erinnerungen an HUMANZI wach werden. „Tired an Failed“ gönnt sich einen anschwellenden Aufbau, der den Song von einem simplen Duett Sänger-Gitarre, über ein psychedelisches Gitarrensoli mit mächtigem Hall zum nahtlos anknüpfenden Hängersong „First Light / False Face“ führt. Langezogenes Gitarrenfeedback? Nebulöse Synths?

Haben CROWS alles im Gepäck! Mit dem behäbig trommelnden „Dysphoria“ schließt das Album nicht plump und schon gar nicht mit einem Knall ab. Es wirkt eher so, als ob sich CROWS jetzt komplett abkoppeln, abheben und auf Nimmerwiedersehen davonschweben. Winke, winke!

„Silver Tongues“ von CROWS klingt mal nach BAUHAUS, mal nach NICK CAVE, mal nach Rumgeschlängel im Titty Twister („Hang me high“) und nach einer Menge anderem gutem Kram. Trotzdem haben CROWS einen eigenen, erkennbaren Sound geschaffen. Sicherlich auch live bezirzend.

Passt gut zu, …
einer Anlage mit gutem Sound.

Tracklist „Silver Tongues“ von CROWS
Silver Tongues
Demeanour
Empyrean
Wednesday’s Child
Hang me high
Crawling
Chain of Being
Tired and Failed
First Light / False Face
Dysphoria

Dauer: 45:40
Label: Balley Records / Cargo
VÖ: 22.03.2019

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