Dead Years – s/t – Review

Der Start des Debütalbum “s/t” der Punkband DEAD YEARS aus Bielefeld deutet an, dass der Post-Punk des Trios etwas schleichend sein könnte. Doch weit gefehlt, schnell platzt die Bombe und der herrlich kreisende, tanzbare Dance-Punk mit düsterem Anstrich übernimmt. Der zweistimmige Gesang von Gitarrist Jonas und Bassistin Juli hat manchmal schon was von Call and Response, wie sie sich die Bälle zuwerfen ist großartig.

Die Musik selbst knurrt herrlich nach vorne und geizt nicht mit schwedisch anmutenden Punkrockmelodien, die angenehm ausbrechen und irgendwie ihr eigenes Ding zu machen scheinen.

Komm mit, lauf weg

Jeder Song auf “s/t” von DEAD YEARS ist extrem kurzkettig, keine langen Ausschweifungen, die Band kommt ohne Umwege auf den Kern und fängt die Hörerinnen und Hörer sofort ein. Alles fühlt sich herrlich unverkrampft an, trotz spürbar dunklem Unterton, mutet der Platte eine trotzige Fröhlichkeit an. “Wading” rangelt besonders schön mit den beiden Gegenpolen und die Gitarre setzte ganz selbstverständlich ein absolut genrefremdes Soli auf. DEAD YEARS identifizieren sich offensichtlich stark mit den Songs, denn der Vortrag an sich ist auffallenden engagiert und emotionsgeladen.

Time stands still tonight

Ohne abweisend zu sein, merkt man DEAD YEARS an, dass sie nicht auf den nächsten publikumstauglichen Höhepunkt hinarbeiten. Sie machen es uns leicht, sich in den Strudel ziehen zu lassen, geben uns aber keine mitklatschbaren Momente oder aufdringliche Hooks an die Hand. Der leichte Hauch Achtzigerjahre und die Extrportion grenzenloser Spaß an der Heavyness von Gitarren setzen Akzente und machen “s/t” von DEAD YEARS zu einem herrlichen Einstieg für die Band.

Selbstbewusst koppelt sich die Musik auch einfach mal ab und setzt häufiger zu einer instrumentalen Erruption an (z.B. “Creation & Decay”, “Clockworks”). Das ist deutlich mehr, als man von einem ersten Album erwarten kann, den handwerklich und kompositorisch befinden wir uns mitnichten auf Anfängerniveau. KONTROLLE, GRUNDEIS und DEAD YEARS gemeinsam live, das wär’s.


Dauer: ca. 30 Minuten
Label: Dirt Cult Records
VÖ: 16.02.2022

Tracklist “s/t” von DEAD YEARS
Distance I
Liquefied
Able to Run
Wading
Dependence
Creation and Decay
Distance II
Breath of Clarity
Cloaks
Clockworks
A Dead Truth

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