Deftones Ohms Artwork

Deftones – Ohms – Review

Ja, das neunte Album „Ohms“ der Modern-Metal-Legenden DEFTONES weist einige neue Facetten auf und hat frische Ideen im Köcher. Aber keine Angst, unterm Strich ist die Band jederzeit als sie selbst erkennbar und bedient sich der gewohnten Stilmittel. Das wäre zum einen Chino Morenos unverkennbare Stimme, die sich von angespitzt-kratzig zu schwerelos transformiert. Außerdem wird das Profil der Band vom jeher von einer perfekt austarierten Laut-Leise-Dynamik bestimmt, auch darauf muss nicht verzichtet werden. Die Teile, aus denen sich die Kompositionen zusammensetzen, sind tatsächlich etwas schillernder und einfallsreicher geraten. Und dass die so simpel klingende Formel der DEFTONES nicht so einfach zu reproduzieren ist, haben uns zahlreiche miese Nachahmer in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll demonstriert.

Riff- Potpourri vom Feinsten

Stephen Carpenter verwöhnt uns mit einem Riff- Potpourri vom Feinsten, DEFTONES-Fans sollten nichts vermissen. Das sind die hart antäuschenden Gitarren in „Urantia“, die den Besuch in der ambienten Zwischenwelt stören und sich nur kurz von einem herrlich taktenden elektronischen Interlude nur kurz verscheuchen lassen, um am Ende doch alles zu überwältigen. Oder der herrlich schöne Freiflug in „Error“, wenn die Gitarren sich selbstbewusst abkoppeln und plötzlich einen ganz eigenen, elegischen Film fahren. Etwas garstiger wird es bei „This Link Is Dead“, die Aufbruchsstimmung wird nur noch getoppt vom genialen, polyrhythmischen Einstiegsritt im folgenden „Radiant City“. Atmosphärisch groß wird es beim meditativen Outro von „Pompeji“, das dem Gefühl vom Sinken auf den Meeresboden gleichkommt. Loslassen, abgeben. Auch „The Spell of Mathematics“ fadet herrlich progressiv aus – Bass, Gitarren und Fingerschnipsen geleiten uns sanft aus dem Song. Es gibt einiges zu entdecken auf „Ohms“, alleine auf die virtuosen Drumpassagen zu achten, ist schon einen eigenen Durchlauf wert.

Zwischen Zukunft und Vergangenheit

Produziert wurde das Album von Terry Date, der auch schon die ersten drei Alben mit der Band produzierte und u.a. mit BRING ME THE HORIZON und SLAYER gearbeitet hat. Ähnlichkeiten mit dem Kultalbum „White Pony“, das dieses Jahr 20. Jubiläum feiern darf, sind nicht von der Hand zu weisen. Mit „Ohms“ ist DEFTONES ein herausragendes Album gelungen, dass sich angenehm zwischen Vergangenheit und Zukunft einpendelt und somit eine große Menge an HörerInnen glücklich machen wird, ohne Konsens zu sein.

Dauer: 46:17
Label: Warner Records
VÖ: 25.09.2020

Tracklist „Ohms“ von DEFTONES
Genesis
Ceremony
Urantia
Error
The Spell of Mathematics
Pompeji
This Link Is Dead
Radiant City
Headless
Ohms

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