Folge 21 Phileas Fogg

Der Quarantänekalender: Tipps und Tricks gegen Lagerkoller – Folge 21 mit Phileas Fogg

„Kopf, unten“, seltsamerweise kann man fast jeden Albumtitel auf die aktuelle Situation ummünzen, das gilt auch für PHILEAS FOGG. Eine Post-Punkband, die sich mit auf den Roman „In 80 Tagen um die Welt“ bezieht. Hups, passt schon wieder. Wir haben mal bei Fabian nachgefragt, was er aktuell so treibt.

Phileas-Fogg-Bandfoto-2019

Fabian, was ist aktuell für Dich die schlimmste Entbehrung und wie geht es Dir?

Obwohl es uns ja echt gut geht, fällt es mir schwer, meiner Tochter Zuversicht zu vermitteln. Hab ja selbst keine Ahnung habe, wie es die nächsten Monate weitergeht und der Ausblick ist ja nicht sonderlich rosig. Außerdem ist es momentan sehr schwer ohne Tagesmütter, Tagesväter und Kindertagesstätten zu arbeiten und zusätzlich die Kinderbetreuung zu gewährleisten. Vermisse auch die gemeinsamen Proben und Konzerte mit Andi und Nicholas.

Was hast Du in den letzten Wochen Neues gelernt?

Hab wohl über unsere Gesellschaft und auch meine Lebenssituation gelernt, dass doch nicht alles so safe ist, wie man vielleicht so denkt. Es zeigt sich sowohl Solidarität, als auch Egoismus an unerwarteten Stellen.

Gibt es ein solidarische Aktion, die Dir positiv aufgefallen ist?

Bei uns im Stadtteil gibt es so eine Aktion, dass freiwilliger Helfer und Helferinnen für Menschen, die zu Risikogruppen zählen, unentgeltlich Einkäufe erledigen.

Dein Filmtipp?

Habe keinen aktuellen Filmtipp. Schaue mir gerne immer wieder schon bekannte Filme an. Einer dieser Alltime-Faves ist „Immer nie am Meer“

Stell Dir vor, Joe Exotic hätte die Wahl zum Präsidenten der USA gewonnen, was wäre wohl heute anders?

Muss gestehen, dass ich den Namen Joe Exotic zum ersten Mal höre. Gerade den Wikipedia-Artikel gelesen. Sehr seltsam.

Welche Themen sind, abgesehen von der Pandemie, aktuell wichtig und fallen leider hinten runter?

Die schreckliche und unmenschliche Situation der Flüchtlinge auf Lesbos. Außerdem sollte genauer betrachtet werden, wie sich Corona und damit verbundenen Maßnahmen auf die Menschen mit geringem Einkommen auswirkt. Gerade diesen Menschen sollte besondere Unterstützung zu teil werden. Durch die Corona-Isolation hat sich auch die Lage der Opfer von „häuslicher Gewalt“ verschärft.

Es gibt viel kreativen Output aktuell, wie lenkst Du Dich ab?

Finde es immer cool, wenn Leute auflegen und das live streamen. Oder auch, wenn Menschen Spotify-Playlisten veröffentlichen.

Dein Musiktipp?

Nach mehrmaligem Anhören: Messer – „No Future Days“

Dein Buchtipp?

Die Kurzgeschichten Sammlung „Im Sarg ist man wenigstens allein“ von Falk Fatal.

Johann Lafer kann nach Hause gehen, Dein Rezepttipp?

Was einfaches: Fladenbrot aus der Pfanne. 300 Gramm Weizenmehl, 1 Teelöffel Backpuler, 1 Teelöffel Salz, 1 Esslöffel Olivenöl, 200 Milliliter Wasser. Alles mischen, glattrühren und zehn Minuten ruhen lassen. Mit Öl in der Pfanne ausbacken.

Wie schützt Du Dich?

Die Hände noch häufiger als sonst waschen. Versuche auch mir nicht mehr (so häufig) ins Gesicht zu fassen. Nutze momentan weniger die öffentlichen Verkehrsmittel und bin dafür etwas mehr zu Fuß im Stadtteil unterwegs. Auf der Arbeit werden wir wohl demnächst Community-Masken tragen.

Wer sind aktuell Deine Heldinnen und Helden des Alltags?

Gerade die Menschen, die im Gesundheitsbereich arbeiten. Egal, ob in Arztpraxen oder Krankenhäusern. Sind ja oft eh schon schwierige Arbeitsbedingungen, zudem besteht dort ja auch ein erhöhtes Infektionsrisiko. Ich bewundere aber auch alle Personen, die unter schwierigen Bedingungen den Mut nicht verlieren. Freunde von mir sind selbständig. Durch Corona sind ihnen vorerst nahezu alle Einnahmen weggebrochen und sie lassen sich trotzdem nicht unterkriegen.

Was meinst Du, wird die Gesellschaft etwas aus der Pandemie lernen?

Bin mir nicht sicher, ob die Gesellschaft im Gesamten etwas lernen wird. Wir werden uns wohl damit abfinden müssen, dass sich unser gesellschaftliches Leben stark verändern wird. Und ich hoffe, dass die wirtschaftlichen Folgen nicht zu einem Erstarkten autoritärer/populistischer Bewegungen und Parteien führt.

Gibt es eine Aktion, den Musikbereich unterstützend, die Du hier erwähnen möchtest?

Die Aktion bemyquarantine: ein gemeinsamer Merchverkauf. Die Kundin/der Kunde kann beim Bezahl festlegen, wem (Laden, KünstlerIn, Band) das Geld zugute kommt.

Gibt es Menschen in Deinem Umfeld, mit denen Du jetzt mehr Kontakt hast?

Eher wenger. Habe aber telefonischen Kontakt zu Leuten aufgenommen, die ich schon lange nicht mehr gesehen oder gehört habe.

Artikel über PHILEAS FOGG:
Interview mit PHILEAS FOGG zum Album „Kopf, unter“
PHILEAS FOGG – Kopf, unten
PHILEAS FOGG veröffentlichen Video zum Song „Leistung“

PHILEAS FOGG bei Facebook

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