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Descendents – 9th & Walnut – Review

DESCENDENTS melden sich mit “9th & Walnut” zurück, die Band steht wohl im Duden hinter “liebste ein Album, liebste alle”. Doch dieses Mal haben sich die amerikanischen Punker mit der kultigsten Punk-Karikatur etwas Besonderes einfallen lassen. Zu hören gibt es Songs, die zwischen 1977 und 1981 geschrieben wurden. Ok, wenn man die gut findet, was bedeutet das dann? Dass Punk wirklich tot ist oder doch nicht? Wie auch immer, die 18 (!) Songs ziehen nach vorne und bringen total Spaß. Meisten kommt die Band in weniger als einer Minute auf den Punkt. Großes Gefrickel gibt es natürlich nicht. Wenn überhaupt, dann reißt der Bass sich los und tänzelt kurz neben der Spur.

DESCENDENTS 2002, Foto von  Ed Colver

Man liebt, was man kennt

“Nightage” ist mit zweieinhalb Minuten das Epos von “9th & Walnut” und selbst hier verlieren DESCENDENTS keinen Ton zu viel und gönnen sich lediglich mehr Zeit für den Auf- und Aufbau. Das Artwork zeigt die Comicversion der Band an eine Garagentür gepinselt. Und man muss neidlos anerkennen, dass Milo und Co zu den wenigen Musikern gehören, die Punk in der ursprünglichen Form treu geblieben sind und damit erfolgreich sind. So richtig aus der Garage ist das Quartett nie rausgekommen. Songs wie das herrlich von melodischen Chören unterlegte “Tired of Being Tired” mit seinem zackigen Takt, sind auch schlichtweg zeitlos.

Und es ist eben nur dieser gewisse “live fast, die young”-Funke, den DESCENDENTS uns gönnen. Eigentlich möchte man immer nochmal die Hälfte an Spielzeit draufschlagen. Aber nicht, weil die Kompositionen unvollständig wären, sondern weil sie so schön sind. Und zu “Grunge” und zu “It’s My Hair” möchte man sich auf der Stelle rumstoßen. Auch hier ist es der torkelnde Bass, der dem explosiven Gesang von Milo und seiner Spoken-word-Passage den nötigen Dampf und Druckteppich verpasst.

Einfach kann so schwer sein

Und selbstverständlich lebt das Album auch wieder von einer guten Portion Ironie und dem häufig starken Kontrast von Inhalt und Musik. DESCENDENTS kombinieren häufig angetäuschte Harmonie mit ungeschönter Gesellschaftskritik (“It’s A Hectic World”, “Yore Disgusting”). Mit einem Cover von DAVE CLARK FIVE’S “Glad All Over” schließt “9th & Walnut” von DESCENDENTS ab. Man untertreibt nicht, wenn man die britische Rockgruppe als die Underground-BEATLES abspeichert.

Dauer: 28:30
Label: Epitaph
VÖ: 23.07.2021

Tracklist “9th & Walnut” von DESCENDENTS
Sailor’s Choice
Crepe Suzette
You Make Me Sick
Lullaby
Nightage
Baby Doncha Know
Tired of Being Tired
I’m Shaky
Grudge
Mohicans
Like the Way I Know
It’s a Hectic World
To Remember
Yore Disgusting
It’s My Hair
I Need Some
Ride the Wild
Glad All Over (Dave Clark Five)

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