Descendents – 9th & Walnut – Review
DESCENDENTS melden sich mit „9th & Walnut“ zurück, die Band steht wohl im Duden hinter „liebste ein Album, liebste alle“. Doch dieses Mal haben sich die amerikanischen Punker mit der kultigsten Punk-Karikatur etwas Besonderes einfallen lassen. Zu hören gibt es Songs, die zwischen 1977 und 1981 geschrieben wurden. Ok, wenn man die gut findet, was bedeutet das dann? Dass Punk wirklich tot ist oder doch nicht? Wie auch immer, die 18 (!) Songs ziehen nach vorne und bringen total Spaß. Meisten kommt die Band in weniger als einer Minute auf den Punkt. Großes Gefrickel gibt es natürlich nicht. Wenn überhaupt, dann reißt der Bass sich los und tänzelt kurz neben der Spur.
Man liebt, was man kennt
„Nightage“ ist mit zweieinhalb Minuten das Epos von „9th & Walnut“ und selbst hier verlieren DESCENDENTS keinen Ton zu viel und gönnen sich lediglich mehr Zeit für den Auf- und Aufbau. Das Artwork zeigt die Comicversion der Band an eine Garagentür gepinselt. Und man muss neidlos anerkennen, dass Milo und Co zu den wenigen Musikern gehören, die Punk in der ursprünglichen Form treu geblieben sind und damit erfolgreich sind. So richtig aus der Garage ist das Quartett nie rausgekommen. Songs wie das herrlich von melodischen Chören unterlegte „Tired of Being Tired“ mit seinem zackigen Takt, sind auch schlichtweg zeitlos.
Und es ist eben nur dieser gewisse „live fast, die young“-Funke, den DESCENDENTS uns gönnen. Eigentlich möchte man immer nochmal die Hälfte an Spielzeit draufschlagen. Aber nicht, weil die Kompositionen unvollständig wären, sondern weil sie so schön sind. Und zu „Grunge“ und zu „It’s My Hair” möchte man sich auf der Stelle rumstoßen. Auch hier ist es der torkelnde Bass, der dem explosiven Gesang von Milo und seiner Spoken-word-Passage den nötigen Dampf und Druckteppich verpasst.
Einfach kann so schwer sein
Und selbstverständlich lebt das Album auch wieder von einer guten Portion Ironie und dem häufig starken Kontrast von Inhalt und Musik. DESCENDENTS kombinieren häufig angetäuschte Harmonie mit ungeschönter Gesellschaftskritik („It’s A Hectic World“, „Yore Disgusting“). Mit einem Cover von DAVE CLARK FIVE’S „Glad All Over” schließt „9th & Walnut“ von DESCENDENTS ab. Man untertreibt nicht, wenn man die britische Rockgruppe als die Underground-BEATLES abspeichert.
Dauer: 28:30
Label: Epitaph
VÖ: 23.07.2021
Tracklist „9th & Walnut“ von DESCENDENTS
Sailor’s Choice
Crepe Suzette
You Make Me Sick
Lullaby
Nightage
Baby Doncha Know
Tired of Being Tired
I’m Shaky
Grudge
Mohicans
Like the Way I Know
It’s a Hectic World
To Remember
Yore Disgusting
It’s My Hair
I Need Some
Ride the Wild
Glad All Over (Dave Clark Five)
Artikel, die Die gefallen könnten:
PASCOW veröffentlichen Video zu “Königreiche im Winter feat. Apocalypse Vega”
DRALL – Hinter den Gardinen
BAD RELIGION – Age Of Unreason
GET JEALOUS veröffentlichen Video zum Song “Wannabe Skater”
Marco Pogo – Gschichtn
BAD COP/BAD COP – The Ride
NOFX / Frank Turner – West Coast vs. Wessex
JOYCE MANOR – Song From Northern Torrance
DAYS’N DAZE – Show Me The Blueprints
NOFX – Single
CLOWNS – Nature / Nuture
DUNE RATS – Hurry Up And Wait
MEAN JEANS – Gigantic Sike
ITCHY – 20 Years Down The Road, How To Survive As A Rock Band II
Gemischte Tüte mit Stevie und Will von CLOWNS
THESE NEW SOUTH WHALES – I Just Do What God Tells Me To Do
AMYL AND THE SNIFFERS veröffentlichen Video zu “Gacked On Anger”
FAKE NAMES – s/t
HAL JOHNSON – Seasons
13 CROWES – Solway Star
FOUR YEAR STRONG – Brain Pain
WESTERN ADDICTION – Frail Bray
CULTURE ABUSE – God Shit, Bad Shit, Who Gives A Shit
OUT OF LOVE – Funny Feeling (EP)
THE OFFSPRING – Let The Bad Times Roll
AUTHORITY ZERO – Ollie Ollie Oxen Free
TURBOBIER – Live in Wien
Podcast Folge 02 mit Marco Pogo von TURBOBIER über die Bierpartei
Interview mit Sibbi und Panzer von ITCHY zur Bandbiografie
MISSSTAND – Bon Apathie
BELITZKI. – In Kreisen
TEENAGE BOTTLEROCKET – Sick Sesh!
MOUSE RAT – The Awesome Album