Lest die Review zu "Wilde Kinder" von DIE APOKALYPTISCHEN REITER bei krachfink.de

Die Apokalyptischen Reiter – Wilde Kinder – Review

Das neue Album “Wilde Kinder” von DIE APOKALYPTISCHEN REITER aus Weimar wird viele positiv überraschen. Also zumindest, die die nach “Tief Tiefer” irritiert waren und mit “The Divine Horsemen” komplett überfordert. Im Prinzip bearbeitet der sympathische Wundertüten-Band von jeher die gleichen Themen: Der Wunsch nach Freiheit, Kraft von innen, möglichst bewusst und vor allem im Bewusstsein der Endlichkeit zu leben.

Nur sind diese Bereiche gerade aktuell gefährdet wie nie und wo die Band jetzt die unmenschliche, musikalische Brachialkraft herzaubert, um uns alle wachzurütteln, ist mir trotzdem schleierhaft. Das Album kann euch tatsächlich einen Schub nach vorne geben, lasst euch nicht vom etwas zu grellen Artwork abschrecken.

DIE APOKALYPTISCHEN REITER, 2022

Positive Suggestion

Mit einer Gitarrenmacht, die einer kampflustigen Armee nahekommt, durchbrechen DIE APOKALYPTISCHEN REITER unsere inneren Mauern (“Volle Kraft voraus”) mit Vollgas. Alles klingt in jeder Sekunde nach den Reitern, so wie wir sie kennen, lieben und eben am besten verstehen. Es ist schon skurril, dass gerade in dieser dunklen Stunde diese Band tatsächlich das einlöst, was sie die ganze Zeit gepredigt hat.

Einst schien uns noch die Sonne aus dem Arsch, jetzt haben wir sie im Herzen. Als uneingeweihte Person steckt man die Band gerne zu Unrecht in die nichtssagende Mittelalterecke, missversteht die Vokabeln. Doch “… hab Mut, alle ist gut” oder “… ich heile, weil ich vergebe” sind genau die leichten Botschaften, die wir aktuell gut gebrauchen können.

Die wilden Kindern ballern wieder

Und im symphonisch angehauchten und mit Stakkato glänzenden Black-Metal-Brecher “Euer Gott ist der Tod” läuft Fuchs nicht nur zu lyrischer Höchstform auf, sondern stellt außerdem mal wieder sein dramaturgisches Talent unter Beweis. Wem DIE APOKALYPTISCHEN REITER in letzter Zeit zu hakelig waren, der wird mit “Wilde Kinder” glücklich werden. Drückendes Riffing, lebendiges Drumming und Refrains, die sofort haften bleiben und kreativ umrahmt sind. Schnurgerade nach vorne, sodass es alle verstehen sollten.

Überraschend stark!

DIE APOKALYPTISCHEN REITER geben das Kommando an uns ab, da wo sie noch der “Seemann” waren, sind wir jetzt in “Leinen los” der Kapitän. Das maritime Thema zieht ungebrochen, es entsteht tatsächlich sowas wie Wehmut, gepaart mit Tatendrang. DIE APOKALYPTISCHEN REITER erweitern ihre Diskografie durch “Wilde Kinder” um einige nachhaltige Hits. Das modern nach vorne stampfende und dann beeindruckend theatralisch auflaufende “Der Eisenhans” rangiert auf Anhieb weit oben in der All-time-Favorite-Liste. Einer der besten REITER-Songs überhaupt… quasi RAMMSTEINs “Engel” ohne aufgeblasene Backen. Ich bin sehr glücklich über und dankbar für dieses Album, beweist es doch: Metal will never die und Bands die Treue zu halten, lohnt sich.

Dauer: 43:06
Label: Nuclear Blast
VÖ: 22.04.2022

Tracklist “Wilde Kinder” von DIE APOKALYPTISCHEN REITER
Von Freiheit will ich singen
Volle Kraft
Alles ist gut
Wilde Kinder
Leinen los
Euer Gott ist der Tod
Nur frohen Mutes
Blau
Der Eisenhans
Ich bin ein Mensch

Alben, die euch interessieren könnten:
Podcast Folge 53 mit ZEAL & ARDOR zum Album “s/t”
CALIBAN – Dystopia
Podcast Folge 65 mit Volk-Man von DIE APOKALYPTISCHEN REITER über “Wilde Kinder”
CELESTE – Assassine(s)
Interview mit Levy von WIEGEDOOD zum Album “There’s Always Blood At The End Of The Road”
WIEGEDOOD – There’s Always Blood At The End Of The Road 
Interview mit Helharmadr von DARK FUNERAL zu “We Are The Apokalypse”
DIE APOKALYPTISCHEN REITER – All You Need Is Love – XX Anniversary Edition
krachfink.de Playlist mit Black Metal Highlights 2021
OCEANS – The Sun And The Cold
EQUILIBRIUM – Renegades
WINTERFYLLETH – The Reckoning Dawn
PARADISE LOST – Obsidian
TURMION KÄTILÖT – Global Warning
ENSLAVED – Utgard
BLIND GUARDIAN – Imaginations From The Other Side (25th Anniversary Edition)
ELUVEITIE – Live At Masters Of Rock
AMORPHIS – Live At Helsinki Ice Hall 
TRIBULATION – Where The Gloom Becomes Sound
WITHERFALL – Curse Of Autumn
AMORPHIS kündigen “Live At Helsinki Ice Hall” an
YOUNG MOUNTAIN – Infraröd
MAYHEM – Atavistic Black Disorder / Kommando (EP) 
PARADISE LOST – At The Mill

DIE APOKALYPTISCHEN REITER bei Facebook

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert