Dinosaur Pile-Up – Celebrity Mansions – Review
Drei Kerls, die gemeinsam Spaß haben und gerne laute, krachige Musik mögen. DINOSAUR PILE-UP führen auf ihrem vierten Album “Celebrity Mansions” eine simple Formel aus, die schon ganz andere Bands nach oben gebracht hat. Dass sich das Trio dabei nicht auf einen Stil festlegen lassen wird, war abzusehen. Irgendwo zwischen NOFX, alten FOO FIGHTERS, noch älteren SMASHING PUMPKINS und TERRORVISION crashen sie deine Party. Dabei sind sie nicht halb so plump wie man befürchten mag, aber auch nicht halb so markerschütternd, wie sie sein könnten. Letztendlich bringt sie das aber wohl öfter in die Soundanlagen der Republik, als andere Bands mit größeren Ansprüchen.
DINOSAUR PILE-UP stoßen mit den Neunzigern zusammen
Der Einstieg mit “Thrash Metal Cassette” gibt sich augenzwinkernd und erinnert an stark an “White Limo”, ein Song, den die FOO FIGHTERS gemeinsam mit Lemmy von MÖTORHEAD aufgenommen haben. Simpel nach vorne gezockt und genau deshalb leicht zugänglich und eingängig. DINOSAUR PILE-UP ziehen trotz ihrem spaßigem Ansatz immer eine konsequente Linie und brechen die Jokes genau dann ab, bevor sie albern und nervig werden. “Stupid Heavy Metal Broken Hearted Loser Punk” greift den ironischen Sound der Neunzigerjahre auf, ein bitteres und etwas schleppendes Liedchen. Während die instrumentalen Konstrukte allesamt traditionell und wenig kreativ sind, platziert der Sänger so manche ungewöhnliche Intonation und versucht sich auch mal an abweichenden Rhythmen.
Innovativ geht anders, aber Spaß genauso
Trotzdem sind DINOSAUR PILE-UP eindeutig aus der Zeit gefallen, “Black Limousine”, “Round The Bend” oder auch “K West” klingen gut, aber auch wie mit der Zeitmaschine direkt aus der Grunge-Hochzeit zurück gebeamt. Dabei klingt die Band eher nach skaten, Kaugummiblasen und cruisen am Strand in Amerika, als nach Großbritannien. Aber Matt, Michael Sheils und Jim von DINOSAUR PILE-UP geben nicht wirklich vor, irgendwas anderes zu liefern und so kriegt man mit “Celebrity Mansions” eigentlich genau das, was über Coverartwork, optische Erscheinung und Videos suggeriert wurde. Eine rockige Platte, die etwas nach hinten gewandt ist und alles mit einem spaßigen Ton unterfüttert. Mich unterhält das gut und spätestens mit dem traurigen “Long Way Down” beweisen die drei Musiker, dass sie auch nicht über alles lachen. Dass das Album mit diesem berührenden und persönlichen Song endet, sagt schon einiges über die Band aus.
Für Leute, die…
sich noch an TERRORVISION erinnern können
Tracklist “Celebrity Mansions” von DINOSAUR PILE-UP
Thrash Metal Cassette
Back Foot
Stupid Heavy Metal Broken Hearted Loser Punk
Celebrity Mansions
Round The Bend
Pouring Gasoline
Black Limousine
K West
Professional Freak
Long Way Down
Dauer: 35:10
Label: Parlophone Label Group
VÖ: 07.06.2019
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