duchamp Slingshot Anthems

Duchamp – Slingshot Anthems – Review

Mit DUCHAMP und dem ersten Album „Slingshot Anthems“ findet sich ein Quartett, bestehend aus bekannten und bewährten Musikern zusammen. Ingo Knollmann (DONOTS, SCHRAPPMESSER), Christian Kruse (ADAM ANGST, Ex-WATERDOWN), Benni Thiel (ex-SCHROTTGRENZE) und Peter Tiedeken (ex-ROBOCOP KRAUS & PALE) bilden die Band an sich, aber on top gibt es noch eine Featureliste, nach der man sich alle zehn Finger leckt.

Mit Supergroups ist das so eine Sache. Manchmal passt’s wie Arsch auf Eimer und manchmal löst es nur gepflegte Langeweile aus. Das Album erzwingt schon beim ersten Durchlauf ein Dauergrinsen, weil es einfach genau das einlöst, was man sich erhofft. Durchweg nach vorne getriebene Punkrocknummern mit schönen, unvorhersehbaren Haken und bezwingenden Melodien. Die Texte schön sauber mit Honig auf die Ohren geschmiert oder mit Wutspucke ins Gesicht gezetert – was willste mehr?

DUCHAMP 2021

Forget my name, forget my number

Dass alle von DUCHAMP diese Art von Punkrock mittlerweile in ihre DNA aufgesogen haben, ist klar. Und auch die Tatsache, dass auf „Slingshot Anthems“ 13 wilde Songs in unter dreißig Minuten durchgeballert werden, spricht für die Platte. Ganz unverfroren zerrt die Band den Sound von früher – seien wir ehrlich, es ist leider eine Weile her, dass es solche Musik an jeder Ecke gab – ins Hier und Jetzt. Ohne Vorwarnung stehen sie mit dem laut polternden „I Wanna Be Your Tool“ mitten im Raum, ja Servus auch. Die Produktion wurde leicht dreckig gehalten, bildet aber auch die hitzigen Drums gut ab.

„Slingshot Anthems“ wird von Sprachsamples durchzogen, die mal mehr und mal weniger ausschweifend sind. Apropos ausschweifend: DUCHAMPS gelingt es, diese im Hardcore typische Leerstelle zu lassen und so führen sie mit „Black Water“ den Song in unter zwei Minuten zum Höhepunkt. In die Saiten gedroschene Powerchords und offene Akkorde prügeln uns durch alle notwendigen Disziplinen. Hit! ☝️

Are you drunk enough to listen?

DUCHAMP pfeifen auf Strukturen und wenn es eben die ausscherende Gitarre ist, die den Bums mit einem krachigen Soli beendet, dann ist es so. Ganz offensichtlich hatten die Kerls von DUCHAMP richtig Spaß bei der Aufnahme, oder es wurde tatsächlich alles auf einen Rutsch eingespielt?! Man lässt sich umgehend anstecken, von den Oho-Chören („The Art Of Defiance“, „Non Exister“, „Video Games And Coffee“… eigentlich quasi alle Songs! ) und den beinahe sich selbst überschlagenden Attacken in „Train Dodge“, „50 Secondas Of PMA“ oder „Nobody Ever Said Fuck The Fire Departement“.

Eigentlich war ich der Meinung, über solche Art von Punk schon längst hinweg zu sein. DUCHAMPS belehren mich – und hoffentlich auch euch – eines Besseren. Trotzdem: Ingo, was ist mit SCHRAPPMESSER?!

Dauer: 26:18
Label: Solitary Man Records
VÖ: 20.08.2021

Tracklist „Slingshot Anthems“ von DUCHAMP
I Wanna Be Your Tool
The Art Of Defiance (feat. Jason Shevchuk – KID DYNAMITE, NONE MORE BLACK)
Non-Exister (feat. Stephen Egerton – DESCENDENTS, ALL)
Teeth Gone Missing (feat. Dave Smalley – DAG NASTY, ALL, DOWN BY LAW, DON’T SLEEP)
Video Games And Coffee
06Black Water
Train Dodge (feat. Brian McTernan – BATTERY, BE WELL)
Old Dogs Don’t Die
Nobody Ever Said Fuck The Fire Department
Don’t Pass The Torch
50 Seconds Of PMA
The Good Fight
Chopper, Sic Balls!

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