Dune Rats – Hurry Up And Wait – Review
Die drei Australier von DUNE RATS laufen dem aktuellen Zeitgeist etwas hinterher und hätten mit ihrem Album „Hurry Up And Wait“ mühelos den Soundtrack für Wayne’s World stellen können. Das Spaßhaben, mit den Jungs abhängen und Bierdosen mit dem Schlüsselanhänger aufstechen und auf einen Zug leeren, klingt alles schon etwas anachronistisch. Ab einem gewissen Level scheißt man aber darauf und genau deshalb ist das angebliche wegweisende dritte Album der Kerle musikalisch alles nur nicht wegweisend, aber doch zeitlos unterhaltsam.
Harmloser Trip in die Jugend
„Crazy motherfuckers“, so lauten die ersten gesungenen Wörter auf „Hurry Up And Wait“, sowas nenne ich konsequent. Entgegen der Erwartung brettern DUNE RATS aber nicht blind nach vorne und sind durchaus um einen hymnischen und auch nachvollziehbaren Rhythmus bemüht. Das, in Kombination mit den auch auf 1 bis 2 Promille ausgelegten Texten, funktioniert meistens. Irgendwo zwischen UGLY KID JOE und den frühen THE OFFSPRING schleichen sind DUNE RATS in unser deaktiviertes Teeniegedächtnis, als „hanging out with the friends“ unser oberstes Anliegen war und wir keinen Plan von morgen hatten („No Plans“). Rein inhaltlich entzieht sich das jeglichem Verantwortungsbewusstsein, ist aber doch genau die Sorglosigkeit, nach der wir uns ab 30plus irgendwie sehnen.
If my bong could sing, it sang la la la
Die locker gezockten Songs sind relativ harmlos, wenig weltbewegend und doch ausreichend anrührend („Crazy“, „Stupid Is As Stupid Does“). DUNE RATS bescheren uns mit „Hurry Up And Wait“ also nachträglich die (hoffnungslos romantisch verklärte) amerikanische Jugend, die wir alle nie hatten. Überzuckerte Limo oder unterirdisch schlechtes Bier aus riesigen, knallroten Bechern trinken. Ausschweifende Poolpartys mit viel Kifferei und Boys mit umgedrehten Kappen am Strand knutschen. Unterm Po ein Skateboard als ständige Sitzgelegenheit und immer strahlender Sonnenschein, is klar, oder? Das ist plumb und irgendwie auch einfallslos, klappt aber am Ende doch.
Dauer: 28:43
Label: Bmg Rights Management (Warner)
VÖ: 31.01.2020
Tracklist „Hurry Up And Wait“ von DUNE RATS
(intro)
Bobby D
Rubber Arm
No Plans
Rock Bottom
Crazy
Patience
Bad Habits
Stupid Is As Stupid Does
If My Bong Could Talk
The Skids
Mountains Come And Go But Aussie Pub Rock Lives On (Forever)
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