Earthless - Night Parade Of One Hundred Demons - Artwork

Earthless – Night Parade Of One Hundred Demons – Review

Auf ihrem Album “Night Parade Of One Hundred Demons” präsentiert die amerikanische Instrumental- und Stoner-Rockband EARTHLESS drei Songs und beansprucht dafür über eine Stunde Spielzeit. Die grundsätzliche Ausrichtung sollte klar sein. Aber natürlich musizieren Sänger und Gitarrist Isaiah Mitchell, Bassist Mike Eginton und Drummer Mario Rubalcaba nicht aus purem Geltungsdrang so ausschweifend, sondern mit einem gewissen Anspruch und einem Konzept im Hinterkopf.

Bei diesem Album ist das eine japanische Geistergeschichte, in der Menschen verschwinden, aber weiter auf der Erde wandeln und den ganzen Wahnsinn als unsichtbare Gestalten beobachten.

Für einen kleinen, exquisiten Kreis

Schon in den ersten Minuten erinnert mich das Vorgehen von EARTHLESS angenehm oft an DIRE STRAITS. Die wiederum können nicht nur auf das Gitarrenspiel, sondern auch auf den Gesang von Mark Knopfler zurückgreifen. Die drei Songs scheinen auch in sich nochmals gespalten zu sein, sodass man gut und gerne einfach mehrere Tracks hätte machen können. Eventuell hätte das dazu geführt, dass noch mehr Menschen die Hemmschwelle überwinden und sich mit der Musik befassen.

Einerseits möchten EARTHLESS Geschichten erzählen, aber andererseits verschränken sie sich, mit der langen Spieldauer und der Reduktion der Songs auf drei Monstertracks, vor den Hörgewohnheiten potenzieller Fans. Im direkten Vergleich mit progressiven oder anderen Instrumentalbands, finden sich bei EARTHLESS also wenig Ankerpunkte.

Zu wenige Leitplanken

Die Ideen der Geschichte – das gespenstische Wandeln auf der Erde, die Ungewissheit, die Faszination von Zwischenwelten und die Auseinandersetzung mit dem Tod – finden mit Sicherheit auf “Night Parade Of One Hundred Demons” von EARTHLESS statt. Aber es ist schwer, die nonverbale Geschichte nachzuvollziehen. Der Bass kickt noch am meisten uns legt eine Art Leitfaden aus, an dem man sich orientieren.

Und es gibt mit Sicherheit zahlreiche herausragende Momente, in allen drei Songs. Aber es ist so mühsam dieses (wieder) zu finden und es lohnt nicht wirklich, dem anschwellen Songaufbau zu folgen. Mit Sicherheit gibt es Menschen, denen dieser deep dive in die – ohne Frage hervorragenden – Skills von EARTHLESS etwas vermittelt, mir ist das schlichtweg zu mühsam. Die Band verlangt zu viel von mir und selbst mit dem Zusatz Psychedelic kommt mir dafür zu wenig zurück.

Tracklist “Night Parade Of One Hundred Demons” von EARTHLESS
Night Parade Of One Hundred Demons (Part 1)
Night Parade Of One Hundred Demons (Part 2)
Death To The Red Sun

Dauer: 01:01:40
Label: Nuclear Blast
VÖ: 28.01.2022

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