El Mariachi Crux Artwork

El Mariachi – Crux – Review

Mit einem heroischen Rocky-Balboa-Intro schreiten die Punker von EL MARIACHI (GÖTTINGEN) mit “Crux” in ihr neues Album. Der Hedonismus wird schnell nieder geprügelt, von geradlinigem Punkrock, der Stellung bezieht und wenig Wert auf ausdifferenzierten Sound legt. Die Band kommt ziemlich schnell zum Punk(t) und macht unmissverständlich klar, worum es ihnen geht. Um Zusammenhalt, um den Wert und die Freiheit jedes (!) einzelnen Menschen und um das Bewahren von humanitären Werten.

Wir brauchen Freizeit und dazu noch Gratisgeld

Auf ihrem dritten Album “Crux” halten EL MARIACHI gut die Balance zwischen purem Realismus und einlullenden Melodien und Hooks. Man kann eigentlich in jedem Song schnell ein schillerndes Highlight finden und die Band umschifft die meisten Klischees. Alles an “Crux” wirkt hitzig, verschwitzt und angenehm getrieben. Es knistert durchgehend und man wird schnell angesteckt von der Leidenschaft der Band. EL MARIACHI kommen von hinten um die Ecke und reduzieren alles auf eine einzige Frage: Willst Du ein Teil davon sein?

Jeder normal denkende Mensch möchte kein Teil von Pushbacks, Kapitalismus und Fake-Gesellschaft im Netz sein. EL MARIACHI machen sogar konstruktive Vorschläge. Wie wäre es mit “Gratisgeld” für alle oder Bewegungsfreiheit für alle Menschen, jederzeit und überall. Voll utopisch, die spinnen die Punkis, oder?!

Da scheiß ich drauf

Die Songs ziehen alle nach vorne, werden aber auch oft von dunklen Wolken eingekreist und schwenken bedrohlich auf die melancholische Seite (“Fexy Future”). Das Album “Crux” lag wochenlang ungehört bei mir daheim, weil Punkbands eben heutzutage TEAM SCHEISSE oder AKNE KID JOE heißen und ich keinen Bock auf traditionellen Mexikosound hatte. Macht nicht den gleichen Fehler wie ich, denn “Crux” macht echt Laune, labert nicht unnötig um den heißen Brei herum und liebäugelt weder inhaltlich noch musikalisch mit irgendwelchem Algorithmen und bückt sich auch nicht für irgendwelche Playlisten. Mit “Back On Träxxx” konzentriert sich die Band im Finale auf das Sich-selbst-Feiern, bisschen Spaß muss schließlich auch sein.

Dauer: 26:04
Label: Sabotage Records
VÖ: 19.11.2021

Tracklist “Crux” von EL MARIACHI
Intro
Die Feste
Nazigold
Nostalgamus
Fexy Future
Gratisgeld
Schadlos halten
Noch & Nöcher
Back on Traxxx

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