Lest die Review zu "Heimdal" von ENSLAVED bei krachfink.de

Enslaved – Heimdal – Review

Man nimmt sowas ja irgendwann als selbstverständlich hin, aber das Artwork zu “Heimdal”, dem neuen Album von Norwegen Black-Prog-Metallern ENSLAVED weckt Sehnsucht und passt perfekt zum Sound. Dass sich die Band mit ihren komplexen Songstrukturen überhaupt noch an den Start wagt, immerhin ist die Gefahr sich zu wiederholen beim 16. Album groß, ist löblich. Im Fall der neuen Platte “Heimdal” lohnt sich das auch überwiegend. Selbst wenn man einen Teil der Song schon vorher kannte, dann ist man doch von der Atmosphäre überwältigt. Eingebettet in geheimnisvolle Mythologie, führen ENSLAVED uns (mal wieder) auf eine abwechslungsreiche Reise.

Gewaltige Märchen

Bassist Grutle Kjellsons ist für ENSLAVED in zweierlei Hinsicht wichtig. Zum einen verstärkt er mit seinem Spiel auf “Heimdal” den Druck, setzt angsteinflößende Akzente und darüber hinaus hält er mit seinem groben Gesang den letzten Fetzen Black-Metal-Fahne in die Höhe. Man muss nicht unbedingt im Detail wissen, wer Heimdallr ist, um die mysteriöse Spannung und die Gewaltigkeit der vertonten Geschichten zu erfassen. Was ENSLAVED nicht im Tönen gestemmt kriegen, füllen sie mit Naturgeräuschen oder dem stilechten Gjallarhorn im Opener “Behind The Mirror” auf. Das klingt alles weiterhin heroisch, märchenhaft, aber auch bedrohlich und mächtig. Mit Sicherheit ist es Geschmackssache, ob man eher auf die orchestralen und extra Richtung Drama gezogenen Momente oder eben die ruppig, organischen bevorzugt.

Die Brücke zu etwas anderem?

ENSLAVED erfinden für “Heimdal” nichts Neues, was bei ihren bisherigen, visionären Glanztaten auch schwer ist. Wenn “Congelia” mit Doublebass minutenlang über uns hinwegmetert oder wenn ENSLAVED zu langen epochalen Instrumentalabzweigungen ausbrechen (“The Eternal Sea”), entstehen aber ergreifende, bemerkenswerte Momente. Ob sich diese Platte im Rahmen der Diskografie und Konkurrenz allerdings oft den Platz in der Anlage erkämpfen wird, ist fraglich. Irgendwie fühlt es sich gerade nicht so an und noch wirkt “Heimdal” für mich, wie eine Verlängerung von “Utgard”… also eine Brücke zu etwas anderem. Brücke, Heimdal, knick knack?

Dauer: 48:25
Label: Nuclear Blast / Believe
VÖ: 03.03.2023

Tracklist “Heimdal” von ENSLAVED
Behind The Mirror
Congelia
Forest Dweller
Kingdom
The Eternal Sea
Caravans To The Outer Worlds
Gangandi (Bonustrack)
Heimdal

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