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Exhorder – Mourn To The Southern Skies – Review

Unfassbare 27 Jahre hat sich die amerikanische Thrash-Metal-Band EXHORDER Zeit gelassen, um ihr drittes Album “Mourn To The Southern Skies” zu veröffentlichen. Gitarrist und Gründungsmitglied Vinnie La Bella ließ vorab verlauten, dass manche Songs auch tatsächlich 27 Jahre alt sind, während andere gerade erst vor Kurzem neu geschrieben wurden. So ganz eindeutig ist nicht, was jetzt alt und was neu ist. Spricht das jetzt für oder gegen das Genre? Wahrscheinlich weder noch. Während das Album von der Presse bisher vorrangig für die schnellen Momente gelobt wird, muss ich zugeben, dass für mich besonders die Midtempo-Songs hervorstechen, nicht zuletzt wegen der Extradosis Rock’n’Roll und Groove.

Exhorder-Bandfoto-2019
Exhorder, 2019

Groove ist unverzichtbar

Taktisch klug steigen EXHORDER aber mit einem rasend schnellen Track namens “My Time” ein. Starke Überschneidungen zu METALLICAs heutiger Marschrichtung sind textlich und musikalisch vorhanden. Damit holen sie also gleichzeitig diejenigen ab, die ausschließlich auf Schnelligkeit fixiert sind und die, die ihren melodisch-kernigen Ansatz mögen. Aber gerade die ultraknarzigen Brecher wie “Asunder”, “Yesterday’s Bones” und “Arms Of Man”, die eben mit Druck und Dynamik, aber weniger mit Schnelligkeit punkten, das sind die wahren Highlights. Optimal ergänzt wird die scharfe Suppe natürlich durch den stabilen und rauchigen Gesang von Kyle Thomas. Schnelle Abfahrten wie das auf dem Gitarrenhals hoch- und runterkrabbelnde “Hallowed Sound” sind mit Sicherheit die Songs, die aus Versatzstücken von früher entstanden sind.

Hört man “Beware The Wolf” mit dem Wissen, dass EXHORDER damals den Weg für Bands wie MACHINE HEAD und Co. geebnet haben, ist er natürlich besonders interessant. Der hitzige Wechsel aus Attacke und urplötzlichem Stopp ist prägnant und wurde von vielen Bands als Steigbügel für ihren Sound verwendet.

Was sich in 27 Jahren Thrash getan hat

“Mourn TO The Southern Skies” von EXHORDER macht auf jeden Fall richtig Spaß, was nicht zuletzt an der zwecktauglichen und optimalen Produktion liegt. Mit “Ripping Flesh” gibt es noch einen gelungenen Song, der sich schier selbst überholt und SLAYER würdig wäre. Besonders das niederdrückende “Ripping Flesh” sorgt live garantiert für rabiaten Körperkontakt im Pit. Der an das Ende gesetzte Titelsong schleppt sich allerdings stark verwundet ins Ziel und gibt dem Album ein bitteres Ende. Unterm Strich ist “Mourn To The Southern Skies” etwas zu lang geraten, die zahlreichen starken Momente machen das allerdings wieder wett.

Tracklist “Mourn The Southern Skies” von EXHORDER
My Time
Asunder
Hallowed Sound
Beware The Wolf
Yesterday’s Bones
All She Wrotes
Rumination
Arms Of Man
Ripping Flesh
Mourn The Southern Skies

Dauer: 52:52
Label: Nuclear Blast
VÖ: 20.09.2019

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