Fake Names – Expendables – Review
Die Punkrock-Supergroup FAKE NAMES meldet sich mit ihrem zweiten Album “Expendables” zurück. Wirkt bisschen faul, aber den Sound kann man echt weiterhin getrost als gelungene Mixtur der sonstigen, musikalischen Aktivitäten beschreiben. Sänger Brian Baker (MINOR THREAT, GOVERNEMT ISSUE, SAMHAIN, DAG NASTY, BAD RELIGION), Michael Hampton (S.O.A., EMBRACE, ONE LAST WISH), Drummer Brendan Canty (FUGAZI), Sänger Dennis Lyxzén (REFUSED, INTERNATIONAL NOISE CONSPIRACY, INVSN) und Bassist Johnny Temple (GIRLS AGAINST BOYS, SOULSIDE), alle bringen ihr Bestes rein.
Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass sich hier niemand kreativ ein Bein ausreißt, jeder ausschließlich seinen bereits bekannten Shit einbringt und das aber glücklicherweise im Ergebnis gut klingt. Also gut, nicht überragend.
Zurück in die Siebzigerjahre
Die Melodien auf “Expendables” greifen, denn FAKE NAMES wissen einfach, wie sie ihren Siebzigerjahre-Punk darbieten müssen. Mit dem Auffächern der nächsten Harmonie hält sich die Band nicht zurück. Aber irgendwie steht das Album auch unter Spannung, als ob an unterschiedlichen Ecken jemand ganz doll zieht. Häufig gibt es Anschwellungen und unerwartet Klimaxe, die etwas überstürzt wirken.
Es kommt der Band wirklich sehr zugute, dass Dennis Lyxzén mit INVSN schon Erfahrungen im samtig-düsteren Wave sammeln konnte, denn mit dieser Intonation und angepeilten Stimmfarben, heben sich manche Songs angenehm ab. In der anderen Seite der Waagschale liegen die markanten Gitarrenausbrüche, die für sich alleine stehen, wirken und echte Spitzen setzen. BAD RELIGION winken in dem Fall besonders doll!
Fällt zwischen den Platten von früher nicht auf
Was “Expendables” gut steht, ist die grob abgehobelte Produktion. FAKE NAMES müssen natürlich, um die Wirkung ihrer sozialkritischen Texte und den angestrebten Old-school-Rock-Vibe zu verstärken, auch ebenso organisch auftreten. Die Revolution jubeln uns FAKE NAMES ganz nebenbei unter, wer genau hinhört wird mächtig aufgewiegelt, gegen Beeinflussung von außen und die allgegenwärtige Manipulation im digitalen Zeitalter. Lediglich inhaltlich sind FAKE NAMES einer gewissen Zeit zuzuordnen, die Musik an sich ist zeitlos und fällt zwischen “den Platten von früher” nicht auf.
Dauer: 28:26
Label: Epitaph / Indigo
VÖ: 03.03.2023
Tracklist “Expendables” von FAKE NAMES
Targets
Expendables
Delete Myself
Go
Don’t Blame Yourself
Can’t Take It
Damage Done
Madtown
Caught In Between
Too Little Too Late
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