
Flash Forward – Renegade – Review
FLASH FORWARD positionieren mit ihrer neuen Platte „Renegade“ ein ermutigendes Schlaglicht auf die dunkle Zeit, die hinter uns liegt, und die Möglichkeiten, die vor uns schlummern. Das verrät der kernige Alternative Rock zwischen den Zeilen und ein Blick auf die Tracklist. Schon der Opener versucht sich an der Geschichte vom „Underdog“, der seine Kraft findet und Gutes bewegen kann. Das Quartett aus dem Ruhrgebiet setzt also vollends auf Motivation und positive Gedanken und untermalt den vereinenden Anspruch mit Chören und Harmonien, die sich schnell in die Gehörgänge reinzwirbeln. Was einigen bitter aufstoßen könnte, ist die Tatsache, dass FLASH FORWARD auch weiterhin nicht vor zuckrigen Passagen zurückschrecken und ihre Songs auch gerne mit Pop- oder Rap-Passagen modellieren.

FLASH FORWARD haben ihre Songs im Griff
Was man „Renegade“ von FLASH FORWARD zugutehalten muss, ist der beeindruckende Optimismus und die Tatsache, dass sie meistens – leider nicht immer – mit kernigen Szenen kontern. Damit sind sie in den vergangenen 15 Jahren gut gefahren, und ein bisschen mehr helle Tage können uns allen nicht schaden. Die Erfahrung spiegelt sich auch zweifelsohne in den handwerklichen und auch kompositorischen Stärken wider.
In weniger als drei Minuten durchwandern FLASH FORWARD in „Kill The Violence“ beinahe alle Gefühlslagen und stürmen klar strukturiert auf ihre ganz eigene Art und Weise ins Ziel. Das kann live schon eine gute Wucht entfachen und ist für das Formatradio deutlich zu wenig anbiedernd und zu grob. Der Fakt, dass einige der Bands, die im jungen Jahr durch meine Ohren gehuscht sind, fernab von Trends agieren und vor allem ans Selbstdenken appellieren, ist positiv zu werten.
Glitzerregen und Gefühlsdusche
Auch im Falle von FLASH FORWARD, denn einige Songs auf „Renegade“ liebäugeln vollkommen unpeinlich mit Boygroup-Popowackeln und simplen Floskeln, denen man aber den Funken Wahrheit nicht absprechen kann („Golden Empire“). Für Songs im Stile von „Stuck On You“ oder dem herrlich mit Synthie-Flirren überzogene Titelsong sind schon Bands in der Größenordnung von BRING ME THE HORIZON imaginär verprügelt worden, FLASH FORWARD spielen sie mit aufrichtiger Selbstverständlichkeit. Nach mehreren Durchläufen muss man „Renegade“ aufrichtig attestieren, dass sich der in Töne übertragene Glitzerregen und die Gefühlsdusche zwar kitschig, aber echt anfühlen.
Dauer: 31:12
Label: Uncle M Music
VÖ: 31.01.2025
Tracklist „Renegade“ von FLASH FORWARD
Underdogs
Start A Comeback
Strangers In The Dark
Kill The Violence
Golden Empire
Lockdown
Stuck On You
Renegade
Never Enough
Gone
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