Flesia – Achterbahnekstase – Review

Veröffentlicht am 21. Oktober 2025

Das Black-Metal-Trio FLESIA aus Leipzig legt mit „Achterbahnekstase“ seine erste Platte vor. Drei dichte, atmosphärisch-brachiale Kompositionen, die nicht vorhaben, uns fix in den Abgrund zu stoßen. Stattdessen walzen und prügeln FLESIA immer von Neuem über unsere sowieso schon wunden Körper und ziehen ihren beinahe stoischen Sound so lange, bis sich der Schmerz wie eine Erlösung anfühlt.

FLESIA haben auch ihr erstes Album sehr paritätisch gemischt – was nicht bedeutet, dass die knapp 40 Minuten wie ein undifferenzierter Brei klingen. Im Gegenteil: Die unterschiedlichen Schichten stehen eng beisammen und fungieren als Einheit, die ebenso klanglich konkurrieren muss. Die leichte Übersteuerung der Gitarre muss gegen die furiosen Drums kämpfen, der gutturale Gesang duelliert sich mit den spitzen Schreien.

Lest die Review zu "Achterbahnekstase" von FLESIA bei krachfink.de — FLESIA 2025, Foto von Louis Gängler (@shotsxfired)

Walzen, prügeln, erlösen

Bemüht man bei „Achterbahnekstase“ von FLESIA tatsächlich die Metapher einer Achterbahn, dann klingt der Sound so, als sei die nächste Runde rückwärts und kopfüber. Man verliert sich vollends in den Attacken – genau das ist allerdings beabsichtigt. Bewusst gesetzte Themen tauchen immer wieder wie rettende Hände im reißenden Fluss auf und verschwinden genauso schnell wieder. Der Opener „Druck“ schunkelt uns nach den ersten beiden Drittel rüde hin und her, wie ein wütender Hund zerren FLESIA am Gemüt und drängen nach vorne.

Der Klang als Widerstand

FLESIA agieren mit einer bemerkenswerten Renitenz, verweigern sich jeglichem Hit und erzeugen genau deshalb einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Auch der Kausalzusammenhang der Songtitel – „Druck“, „Raserei“ und „Im Kreis nach unten“ – ergibt in Verbindung mit dem Klangerlebnis vollkommen Sinn. FLESIA sind keine Band, die mit Hit-Appeal punkten. Fans von echtem Black Metal werden sie trotzdem in Erinnerung behalten – und mit der richtigen Abreibung versorgt werden.