Lest die Review zu "Gap" von FÜFFI bei krachfink.de

Füffi – Gap – Review

“GAP”, das erste Album des Rappers FÜFFI, tut in erster Linie mal das, was Kunst soll: Es saugt uns auf, entreißt uns dem Alltag und zerrt uns für einen Augenblick in eine neue Welt. Dabei fahren die vierzehn Songs, auf den ersten Blick, gar nicht sooooo groß auf. FÜFFI rückt nicht mit Orchester und ultradickem Sound an, es ist eher diese, seine ganz ureigene, Atmosphäre, die schon im Opener “Ordinary Skit” sofort aus allen Ritzen der Anlage strömt.

Lest die Review zu "Gap" von FÜFFI bei krachfink.de
FÜFFI 2022, Foto von J. Konrad Schmidt

Ein Trip in FÜFFIS Kopf

FÜFFI verkündete seine Position auf “GAP” aus der Mitte des Kreises. Er rappt seine Geschichten nicht ausschließlich über andere, er schaut nicht nur von draußen drauf, sondern er berichtet in erster Linie mal von sich. Den eigentlichen Applaus gibt es aber dafür, dass er trotzdem kein Typ ist, der nur laut von sich und seiner unfassbaren Strahlkraft prahlt und allen seine Werte aufdrücken möchte.

Er berichtet von seinen Ängsten (“Pennywise”), seinen Erfahrungen (“Verrückte Zeiten”), seinen Träumen, seinen Beobachtungen als Teil der Gesellschaft (“Gap”) und seinen Stunts über Stolperfallen, die er, wie die meisten von uns, größtenteils selbst aufgestellt hat (“Gestrüpp”). Als musikalische Basis hat er gemeinsam mit Torn Palk den dazu passenden Sound gebastelt, der sich zwischen alle Stühle setzt und trotzdem mit Crossover nicht richtig beschrieben scheint.

“Wer nichts will, kann auch nicht scheitern”

“GAP” atmet, FÜFFI zieht nicht gerade nach vorne, sondern spielt mit den unterschiedlichen Möglichkeiten. Das Album wirkt mal ansteckend träge, dann wieder laut und aufgeregt, im nächsten Moment stolziert FÜFFI stolz und breitbeinig durch den virtuellen Salon (“Blaues Blut”). Da er selbst der rote Faden ist, kann man als Hörerin oder Hörer alle Stimmungen mittragen.

Ähnlichkeiten mit DISSY liegen auf der Hand, denn genau wie er, macht FÜFFI das Beste aus dem Scherbenhaufen, den die Generationen vor ihm hinterlassen haben(“Alt”, “Mindflow”). Seine Texte formuliert er nicht bis ins letzte Detail auch und trotzdem wirkt alles stimmig. In “Mindflow” oder “Cloud 9” widmet er sich der Liebe, schmiedet kleine Storys über Gefühle, der Beat ordnet sich jederzeit dem normalen Sprech unter.

Ab in die Lücke, Wuschelhaar

Und kurioserweise setzt sich FÜFFI mit “GAP” tatsächlich genau in die Lücke. Es gelingt ihm, die Stimmung in wenigen Sekunden zu vernebeln oder im nächsten Moment ganz entspannte, gute Laune zu verbreiten. “GAP” von FÜFFI fordert und erinnert irgendwie an das sympathische Augenzwinkern, von dem einen schelmisch grinsenden Typ, der in der Schule in der letzten Bank saß, oft gefehlt und schlechte Noten geschrieben hat. Insgeheim wussten wir aber alle, dass er eigentlich der Schlaue ist und in seinem Kopf interessante Dinge abgehen.

Dauer: 38:42
Label: Caroline Records
VÖ: 26.08.2022

Tracklist “Gap” von FÜFFI
Ordinary Skit
Ordinary Kid
Gaptalk
Blaues Blut
Alt
Gestrüpp
Mindflow
Würg :O=
Sdddb
Cloud 9
Sweet feat. Dissy
Pennywise
Towlie
Verrückte Zeiten

Artikel, die Dir gefallen könnten:
LOYLE CARNER – hugo
BRUCKNER – Zerrissen
GRAFI – Blüten und Frost
Podcast Folge 74 mit Füffi über sein Album “Gap”
GRAFI kündigt neues Album “Blüten und Frost” an
VANDALISMUS veröffentlicht neuen Song “Die Marotten des Maskottchens (prod. Tombs Beats)”
Podcast Folge 71 mit Liser und Taby Pilgrim über “Ja”
LISER und TABY PILGRIM – Ja
Podcast Folge 55 mit DISSY zum Album “Anger Baby”
DISSY – Anger Baby
Podcast Folge 67 mit FINNA über “Zartcore”
WAVING THE GUNS – Am Käfig rütteln
ÄTNA – Push Life
SLY ALONE – Gesegnet
SATARII veröffentlicht den Song “Geh ma weg” 
CASPER – Alles war schön und nichts tat weh
Podcast Folge 46 mit Haxan über “Gargoyle”
SOUL GLO veröffentlichen “Jump!! (Or Get Jumped!!!)((by the future))”
HAITYI – Speed Date
MOLA – Schnee im Sommer
HAIYTI – Influencer
GRAFI – Ektoplasma
Interview mit GRAFI zum Album “Ektoplasma”
ANTILOPEN GANG – Adrenochrom
KUMMER – KIOX
FATONI – Andorra
MÄDNESS – OG
FATONI & EDGAR WASSER – Delirium
GOLDROGER – Diskman Antishock
GOLDROGER – Diskman Antishock II
RUN THE JEWELS – RTJ4
THEA WOOFER – Bloß nicht mit Fremden sprechen
RUN THE JEWELS – RTJ4
TAREK K.I.Z. – Golem
BABSI TOLLWUT – Rapisoden (EP) 
S-ERO & EIFELGANGSTA – Bis hier her…
SCHMYT – Gift (EP)
HARTZ ANGELS – Euch die Arbeit, uns das Vergnügen
Interview mit GOLDROGER zum Album “Diskman Antishock II”
ANNENMAYKANTEREIT – 12
OLYMPYA – Auto
DEXTER – Yung Boomer
K.I.Z. und das Geheimnis der unbeglichenen Bordellrechnung
FATONI und EDGAR WASSER veröffentlichen Video zu “Realität”
Interview mit MANFRED GROOVE zum Album “Hinter der Tapete”
DIE P – 3,14
MÄDNESS – Mäd Löve
LISAHOLIC – Asche (EP)

FÜFFI bei Instagram

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert