Crossfaith Gemischte Tuete 250

Gemischte Tüte mit Crossfaith – Interview

Auf der Bühne sind die Kerls von CROSSFAITH die pure Energie, immer in Bewegung und pausenlos in Action. Kein Wunder, dass die Band auch in Europa mittlerweile eine beachtliche und stetig steigende Fanbase vorweisen können. Vor ihrem Auftritt im Kesselhaus Wiesbaden treffen wir Sänger Ken und Bassist Hiro, um zu plaudern mit den freundlichen und entspannten Musikern aus Japan über Kindheit, Bands und Aberglaube.

Wenn ihr in der Zeit zurückreisen könntet, wohin würdet ihr reisen?

Hiro: Ok, wow. Wahrscheinlich 1980 nach Kalifornien, um dann BLINK 182 live zu sehen. Als ich klein war, hat mich diese Band zum Gitarrespielen gebracht.

Und genau deshalb würdest Du sie gerne in dieser besonderen Phase sehen?

Ja, genau um das Gefühl von damals zu spüren.

Abgesehen vom Musik machen, wie drückt ihr euch künstlerisch aus?

Ken: Keine Ahnung, ich bin schon seit 20 Jahren in Bands und mein Leben dreht sich schon immer ausschließlich um die Musik. Die Frage nach einer anderen Ausdrucksmöglichkeit kam irgendwie gar nicht auf und mit Musik kann ich meine kompletten Emotionen ausdrücken.

Hiro: Aber abgesehen von unserer Musik, die ja ganz anders ist, ist er ein richtig guter Freestylerapper (lacht und klopft Ken anerkennend auf die Schulter). Und ich fahre gerne Skateboard und bringe mich beim Merchandise kreativ ein.

Was ist eure schönste Kindheitserinnerung?

Ken: Ich erinnere mich sehr gerne daran zurück, als ich noch klein war und mit meiner Familie zum Karaoke gegangen bin. Generell habe ich Familienausflüge in sehr guter Erinnerung. Beim Besuch der Karaoke, da war ich so sieben oder acht Jahre alt und bis dahin wusste ich nicht, dass es mir Spaß machen könnte zu singen. Das war ein richtiger Wendepunkt in meinem Leben.

War das in einem einzelnen Raum oder in einer öffentlichen Bar?

Ken: In einem einzelnen und kleinen Raum, der war nur für uns.

Hiro: Und bei mir ist die schönste Erinnerung wahrscheinlich das Herumhängen mit Freunden und wenn man sich so Dinge wie Gummibärchen und sowas gekauft hat. Das fand ich total cool in Süßigkeitenläden zu gehen und mir da unterschiedliche Dinge zu kaufen (lacht).

Was ist das Schlechteste daran, dass ihr berühmt seid? Man kennt euch in Europa, aber in Japan seid ihr ja nochmal viel bekannter.

Hiro: Immer wenn wir etwas sagen, dann wird das viel ernster genommen und uns wird eine große Verantwortung übertragen. Wir können schon sagen, was wir wollen, aber es wird deutlich strenger unter die Lupe genommen. Wenn ich einfach sage, dass ich etwas nicht mag, so wie jeder das mal tut, dann muss ich das immer doppelt und dreifach begründen und verteidigen. Obwohl es manchmal einfach ein Gefühl ist. Das stört schon.

Ken: Ja und selbst wenn es falsch ist, sollte man sagen können, was man will. Das stört mich auch.

Ken und Hiro von CROSSFAITH, backstage im Kesselhaus Wiesbaden

Wie macht ihr das eigentlich, wenn ihr hier auf einer kleinen Bühne spielt? Habt ihr zwei unterschiedliche Ausstattungen oder nehmt ihr einfach weniger mit auf die Bühne?

Hiro: Ja genau, wir bauen weniger auf, haben aber die gleichen Instrumente und Lichter. Und natürlich haben wir ja mit genau so einer Größe angefangen und sind damit auch vertraut, das ist eigentlich keine große Umstellung.

Was ist das letzte Album, das ihr genossen habt?

Ken: Ich höre sehr gerne japanische Rockbands und vor Kurzem habe ich mir die Charts von 2019 einmal komplett durch gehört und dabei bin ich auf den Rapper BASI gestoßen, dessen Musik gefällt mir auch richtig gut.

Hiro: Ich höre gerne NILS FRAHM aus Hamburg, von ihm mag eigentlich alles.

Was ist das beste Konzert, auf dem ihr selbst als Besucher gewesen seid?

Ken: Das waren bei mir auf jeden Fall THE PRODIGY in Japan, ich habe vorher deren Alben gekauft und sehr viel gehört. Aber ich hatte keine Vorstellung davon, wie die wohl live sein würden. Das war auch zum ersten Mal, dass ich solche Art von Musik live gesehen habe und es hat für mich alles verändert. Mir würde klar, dass das die beste Art ist, um solche Musik zu genießen. Draußen, auf voller Lautstärke und mit einem richtig dicken Bass und wild tanzend.

Und bei Dir, Hiro?

Das war auch in Japan und zwar MAC DEMARCO (wir singen uns spontan gegenseitig Fetzen von MAC DEMARCO vor…), den finde ich klasse. Er spielte bei uns in Osaka bei Sonnenuntergang, es waren nicht viele Leute da. Aber die Menge war super, normalerweise sind Japaner bei Konzerten eher ruhig. Aber da ging es richtig ab und die Stimmung war toll. Ein Mädchen hat ihre Brüste gezeigt (lacht) und ein Typ ist auf ein Dach geklettert, sowas hatte ich in Japan noch nie gesehen. Der Typ ist ja auch etwas verrückt, das war echt bemerkenswert, sowas in meiner Heimat zu erleben.

Seid ihr ordentlich?

Ken: Nö, ich bin Messi (lacht).

Hiro: Ich auch (lacht).

Kommt richtig gut auf Tour, oder?

Ken: (lacht) Ich bin schon unordentlich, aber ich finde meine Sachen immer und so lange das noch so ist, komme ich klar (lacht).

Seid ihr abergläubisch?

Ken: Ich glaube schon daran, auch wenn ich keine Angst davor habe. An Geister glaube ich nicht, hab ja auch noch keinen getroffen.

Hiro: Also, ich glaube an Geister.

Man muss ja auch keine getroffen haben, um daran zu glauben.

Hiro: Genau, wir können nicht beweisen, dass Geister nicht da sind und so lange sind sie da. Das ist zumindest meine Einstellung dazu.

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