
Ghost Bath – Rose Thorn Necklace – Review
Mit „Rose Thorn Necklace“ schärft die amerikanische Black-Gaze-Band GHOST BATH lediglich ihr sowieso schon ansprechendes Profil, wahrscheinlich erstmal ausgereizt bis zum Maximum. Zwischen markerschütternden Schreien und rasenden Attacken scheinen sie uns in unendliche Abgründe zu stürzen. Die Songs sind ergreifend, aufwühlend und vor allem abwechslungsreich. Die schwankenden Zwischentöne und der Sprung zwischen den Welten sind die große Stärke von GHOST BATH. Traditionell niederschmetternd und metaphorisch mit dem Kopf gegen die Wand schlagend, brechen sie immer wieder mit modernen Passagen, ungewöhnlichem Tempowechsel und Überraschungen aus.
Zwischen bitterböse Melancholie und einem Hauch von Hoffnung
GHOST BATH führen uns auch mit „Rose Thorn Necklace“ um die Ecke. Ob dort bitterböse Melancholie, Traurigkeit oder ein Hauch von Hoffnung wartet, ist unklar. Die gezupfte Gitarre in „Thinly Sliced Heart Muscle“ könnte ein Intro von NICKELBACK sein, wird dann von flirrendem Synthie aber in eine irritierende, futuristische Ecke geführt. Das Präfix Black passt hier zu keiner Genreergänzung, und trotzdem wirkt der akustische Ausbruch stimmig. Man würde sich gerne entspannen, weiß aber, dass der nächste Schrei auf jeden Fall kommt.
Böse Vorahnungen werden bestätigt
„Dandelion Tea“ kommt lange ohne aus, erzählt ausschließlich über Instrumente ein sich zusammenbrauendes Drama, lange bevor der gutturale Gesang sich dazugesellt und die böse Vorahnung bestätigt. Komplett zwischen die mittlerweile kurz und klein gedroschenen Stühle setzt sich dann „Vodka Butterfly“. GHOST BATH übertreten mit dieser hitzigen Tonexplosion jede Grenze, erzählen mehrere Schauergeschichten parallel und mischen mehrere Ausdrucksmöglichkeiten.
Schwermut in Schichten
GHOST BATH untermauern mit „Rose Thorn Necklace“ mal wieder ihren Status als herausragende Black-Metal-Band, die es ohne unangenehme Gefälligkeiten schafft, doch allen gerecht zu werden. Ein schwermütiges Album, dessen Schichten zu entdecken sich lohnt. Und natürlich ein Antwork, das zum Merchkauf animiert und den Spagat zwischen Tradition und Moderne des Black Metals perfekt abbildet.
Dauer: 35:02
Label: Nuclear Blast
VÖ: 09.05.2025
Tracklist „Rose Thorn Necklace“ von GHOST BATH
Grotesque Display
Rose Thorn Necklace
Well, I Tried Drowning
Thinly Sliced Heart Muscle
Dandelion Tea
Vodka Butterfly
Stamen And Pistil
Needles
Throat Cancer
Alben, die Dir gefallen könnten:
BEHEMOTH – The Shit Ov God
DESERTED FEAR – Veins In Fire
SEPTICFLESH – Modern Primitive
ARCH ENEMY – Deceivers
IMPERIAL TRIUMPHANT – Spirit Of Ecstasy
BLACK VOID – Antithesis
GHOST BATH – Self Loather
ZEAL AND ARDOR – Greif
SEPTICFLESH – Modern Primitive
HERETOIR – Wastelands (EP)
IMPERIAL TRIUMPHANT – Spirit Of Ecstasy
FLESIA – Essenz (EP)
Interview mit Levy von WIEGEDOOD zum Album “There’s Always Blood At The End Of The Road”
WALDGEFLÜSTER – Dahoam
DARK FUNERAL – We Are The Apokalypse
Until The Light Takes Us – Review zum Film
HAKEN – Virus