Ghost: Rite Here Rite Now – Review zum Kinofilm
Eindeutig klar war nicht, was uns “Rite Here, Rite Now” von GHOST auf die Kinoleinwände zaubern werden. Einen klassischen Konzertfilm, eine gruselige Geschichte drumherum oder gar die fulminante Ablöse des amtierenden Cardinal Copia? Gedreht wurde im September 2023 im Kia Forum in Los Angeles und an das Handyverbot und die Verpflichtung zu strikten Geheimhaltung hielten sich scheinbar alle.
Bemerkenswert ist schon mal die Tatsache, dass an einem Sonntagnachmittag im Sommer, während einer laufenden EM, erstaunlich viele Menschen den Weg in den Luxor Filmpalast nach Heidelberg fanden. Der Kinosaal war gut gefüllt, mit Fans unterschiedlichen Alters, die meistens mindestens mit GHOST-Shirt bekleidet. Ein kreativ gestalteter Countdown auf der Leinwand stimmte alle Anwesenden auf “Rite Here, Rite Now” ein und bat darum, Fotos vom Event mit dem Socials der Band zu verknüpfen.
Musikalisch und optisch eine einzigartige Show
Relativ schnell wird klar: “Rite Here, Rite Now” ist ein moderner Konzertfilm mit überragendem Sound, um den eine kleine Story gewoben wurde, die zwischen spaßig und ernst pendelt, aber keine Ambitionen auf einen Oscar hat. Die Filmszenen spielen sich im Backstage während des Konzertes ab und sorgen genau an den richtigen Stellen für Abwechslung.
Das Konzert selbst macht in dieser komprimierten Form klar, welchen Weg die schwedischen Rocker GHOST über die letzten Jahre hingelegt haben und aus welchem Repertoire an Songs sie mittlerweile schöpfen können, um eine derart abwechslungsreiche und unterhaltsame Setlist spielen zu können. Wer die Band im Rahmen der Tour zum Album “Impera” bereits live erleben durfte, wird einiges der gut zweieinhalb Stunden Show wiedererkennen.
Giga-Rockshow mit Augenzwinkern
Auch die Erweiterung durch die Sängerinnen, die Ghoulettes, gibt den Songs live einen besonderen Anstrich und verändert die Songs zum Positiven. GHOSTs optische Inszenierung ist mittlerweile schlichtweg einzigartig, auch vor klassischen Show-Elementen schreckt die Band nicht zurück und lässt im passenden Moment ein Ensemble von tanzenden Skeletten auftauchen. Auch vermeintliche Details wie Metal-untypischer Glitterregen im Übermaß oder eine Regenbogen-Lichtshow unterstreichen die Besonderheiten von GHOST. “Rite Here, Rite Now” ist es besonders gelungen, die Interaktion der Band selbst und deren ganz speziellen Humor einzufangen, den man über selbst gedrehte Uploads oder in einen der hinteren Konzertreihen auf Anhieb nicht mitbekommt.
Was bringt die Zukunft für GHOST und ihre Fans?
Die Frage nach dem Nachfolger von Cardinal Copia steht trotzdem im Raum und ist auch wesentlicher Bestandteil der Rahmenhandlung. Der denkt natürlich nicht daran, sich ablösen zu lassen, die Auflösung und eine smarte Wende der Handlung konnten nur die sehen, die im Kino waren. Es war generell sehr erfrischend, mal etwas Wertiges abseits des generischen Social-Media-Marketing serviert zu bekommen, Regie zu “Rite Here, Rite Now” führten übrigens GHOST-Mastermind Tobias Forge selbst und Alex Ross Perry.
Zu hören gibt es “Rite Here, Rite Now” aber ab dem 26. Juli 2024, dann erscheint nämlich der Soundtrack zum Film. Auch ohne die visuelle Komponente kann dieser sicherlich überzeugen und enthält außerdem den wohl einen der besten Zugabenblöcke, den ich bisher auf einem Konzert gehört habe.
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