Gregor Barnett_DontGoThrowingRosesInMyGrave Artwork

Gregor Barnett – Don’t Go Throwing Roses In My Grave – Review

Mit “Don’t Go Throwing Roses In My Grave” legt GREGOR BARNETT – Sänger und Gitarrist von THE MENZINGERS – ein Soloalbum vor und Halleluja, das ist richtig gut. Er reiht sich damit aus dem Stand in die Riege der großen Americana-Künstler wie TOM WAITS, NICK DRAKE oder NEIL YOUNG ein.

Die eigentlich schweren Themen durchkreuzt er mit tiefschwarzem Humor, besungen wird alles, was ihm in der Zwangspause während der Pandemie durch den Kopf ging. Immer dichter formten sich Songskizzen zu einer zusammenhängenden Geschichte. Das Ergebnis wurde dann gemeinsam mit Produzent Will Yip (MANNEQUIN PUSSY, QUICKSAND) eingefangen und für die Ewigkeit gebannt.

Emotionsgeladen, ohne pathetisch zu sein

Spätestens wenn er zu “No Peace Of Mind To Rest” die Mundharmonika für sich sprechen lässt, ist sowieso alles zu spät. Genau wie ein gut eingesetztes Akkordeon, ist dieses Instrument pures Gefühl. Generell rührt “Don’t Go Throwing Roses In My Grave” von GREGOR BARNETT auf mehreren Ebenen. Es macht wehmütig, traurig, hoffnungsvoll und beschwingt zugleich. Er schwimmt sich frei von Zwängen und Ängsten, überredet sich selbst (und uns) sanft dazu, die Dinge einfach anzunehmen.

Hier keine Blumen ablegen, bitte

“Don’t Go Throwing Roses In My Grave” von GREGOR BARNETT ist kein nachdenkliches Werk, das die Zuhörenden gelähmt und traurig hinterlässt, auch wenn das Artwork etwas anderes suggeriert. Es ist eher eine Art aufmunternder Zuruf und die Idee, das Leben nicht ganz so ernst, sondern eher mit seinem Ablaufdatum anzunehmen. Das bluesige “Hurry Me Down To Hades” klingt nach zwiespältigen Spelunken und herrlich verrucht, rockig schleppt sich GREGOR BARNETT nach vorne. Eine gelungene Metapher auf eine mögliche Lebenspraxis, mit bemerkenswert gut platziertem Gesang.

Eine Hymne an das Leben

“At A Greyhound Station, Desperate” basiert auf absolut einfachen Mitteln, der Gesang füllt die Komposition mit Leben. Die aufflammenden Gitarren brechen den Rhythmus und setzen Highlights, die sich festbrennen. Wahrscheinlich der simpelste Song, aber aus meiner Sicht der heimliche Hit, besonders mit den DIRE STRAITS-artigen hellen, kaum hörbaren, Orgelklängen zum Ende hin.

“Don’t Go Throwing Roses In My Grave” darf als Hymne an das Leben mit allen seinen Höhen und Tiefen verstanden werden. Ohne zu tief in diesem Genre zu stecken, aber seit THE GASLIGHT ANTHEM hat mich niemand mehr so abgeholt.

Dauer: 40:42
Label: Epitaph / Indigo
VÖ: 18.02.2022 (CD | Digital) & 18.03.2022 (Vinyl)

Tracklist “Don’t Go Throwing Roses In My Grave” von GREGOR BARNETT
Oh Lord, What Do You Know?
Driving Through the Night
The First Dead Body I Ever Saw
No Peace of Mind To Rest
Talking to Your Tombstone
Don’t Go Throwing Roses In My Grave
Hurry Me Down To Hades
Anthem For the One I Love
At A Greyhound Station, Desperate
Guest In Your House

Alben, die Dir gefallen könnten:
BRIAN FALLON – Local Honey
Premiere: THE SARANDONS veröffentlichen Video zum Song “Letting On”
PETER DOHERTY & FRÉDÉRIC LO – The Fantasy Life Of Poetry & Crime
MUMMY’S A TREE – New Song
SUPERCHUNK – Wild Loneliness
PALACE – Shoals
MAPACHE – From Liberty Street
Interview mit NATHAN GRAY über “Rebel Songs”
CASCADE LAKES – s/t
MATTY – Déjàvu
Fiddlehead veröffentlichen Video zum Song “Down University”
TIGER LOU – Trouble & Desire & B-Sides
ILGEN-NUR – Power Nap
NATHAN GRAY – Working Title
CLINT LOWERY – God Bless The Renegades
AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD – X: The Godless Void and Other Storie
THE HOMELESS GOSPEL CHOIR – This Land Is Your Landfill
TIM VANTOL – Better Days
THE FEELGOOD MCLOUDS – Life On A Ferris Wheel
CADET CARTER – Perceptions
JULES AHOI – Dear___
GREER – Lullaby For You (EP)
MATT COSTA – Yellow Coat
JOHN STEAM JR. – Simple
MANCHESTER ORCHESTRA – The Million Masks Of God

GREGOR BARNETT im Netz

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert