Growing Horns - The Nobility Of Pain

Growing Horns – The Nobility Of Pain – Review

Die Belgier von GROWING HORNS lassen sich richtig Zeit, schon den Opener „We‘re All Made Of Scars“ vom Album „The Nobility Of Pain“ walzen sie auf über 7 Minuten platt wie eine Flunder. Wie aus dem tiefsten Höllenschlund rufen uns die garstigen Schreie aus der puren Dunkelheit entgegen, im Angebot spitz und guttural. Es wird komplett auf gute Laune verzichtet, die drückenden Gitarren stehen dominant im Vordergrund und scheinen den HörerInnen den Weg nach draußen rigoros zu versperren.

Auch wenn der Bandname eher nach Black Metal oder Death Metal klingt, orientieren sich GROWING HORNS doch deutlich am schwermütigen Sludge-Doom der Marke CROWBAR, YOB und Kollegen. Wenn die Gitarren dann mal kurz schon fast elegisch werden und streckenweise herzzerreißend schöne Töne anschlagen („Mountains Of Pain“, „Butchers Blues“), wirken sie beinahe wie Fremdkörper.

Volle Kraft nach unten

Sobald der Schlagzeuger in „Mountains Of Pain“ seine Minuten hat, wird klar, wie viel Kraft eigentlich in GROWING HORNS steckt. Unterm Strich spielen die Musiker aber auf diesem Album einfach den gleichen Trick immer und immer wieder aus. Etwas mehr Tempo hätte für sicherlich auch für mehr Varianz und Assoziationsmöglichkeiten gesorgt. Mit dem abschließenden „2084“ gibt es dann einen würdigen Rausschmeißer, bei dem die Grooves zum Ende hin richtig rangeln und GROWING HORNS nochmal alle Kräfte zu mobilisieren scheinen. Hits oder nachdrückliche Momente finden sich auf „The Nobility Of Pain“ eher keine, das Album wirkt nur im Komplettpaket. Dann ist es möglich, sich richtig in den stinkigen, matschigen Sog ziehen zu lassen.

Im Zweifel für mehr Gain

Wenn GROWING HORNS Fahrt aufnehmen, erreichen sie zwar maximal Midtempo, aber im Vergleich zum bisher angeschlagenen Ton, wirkt das dann schon fast irrwitzig schnell. Der erdige Sound gönnt sich viel Gain, das gibt den Songs etwas Patina und mehr Authentizität. GROWING HORNS zelebrieren die Wiederholungen, ultratief gestimmte Töne in der Dauerschleife. Das qualifiziert die halbe Stunde leider auch nicht gerade für die heavy rotation. Die Old-school-Stimmung muss schon da sein, damit man eine so roh produzierte Platte reinlegt.

Dauer: 31:15
Label: Eigenproduktion
VÖ: 27.12.2019

Tracklist „The Nobility Of Pain“ von GROWING HORNS
We‘re All Made Of Scars
Luciferian Kingdom
Mountains of Pain
Butchers Blues
2084

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