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Henrik Palm – Nerd Icon – Review

Es kann sein, dass man den Namen HENRIK PALM (noch) nicht kennt, aber seine bisherigen musikalischen Spuren sind auch auf seinem mittlerweile dritten Album “Nerd Icon” sofort nachvollziehbar. Selbstverständlich bringt der Schwede noch viel Eigenes mit rein, aber die Wurzeln bei GHOST oder IN SOLITUDE schlagen auf die Kompositionen durch. Alles miteinander zu vergleichen, kann aber nur nach hinten losgehen. Die Betonung liegt in diesem Fall wahrscheinlich eher auf dem Wort Nerd im Albumtitel, denn die Kreuzung von Progressive Metal, Gothic Rock und Punk ist bemerkenswert individuell und in manchen Szenen eben auch schräg.

Der Rock regiert immer

Man kann sich bei HENRIK PALM und seinem eigens angehefteten Orden “Nerd Icon” zumindest auf handwerkliche Fähigkeiten verlassen und weiß, dass alle Songs vom Rock ausgehen und der auf immer im Hintergrund die Fäden zieht. Selbst wenn PALM Orgeltöne von der Seite reinperlen lässt und mit irritierenden Effekten arbeiten, dann sind es doch die Stakkato-Gitarren, die dominieren. Sich selbst nicht PALM offensichtlich nicht so wichtig, häufig scheren die Songs komplett aus und vergnügen sich in abseitigen Instrumentalstrecken, die mit dem Anfang das Songs nichts mehr zu tun haben und ohne seinen Gesang auskommen.

HENRIK PALM, Foto von Chris Shonting

Er kann, er will nur nicht immer

HENRIK PALM zeigt uns aber auch in “Nerd Icon”, dass er diese skurrilen Strukturen bewusst schafft und durchaus in der Lage wäre, handelsübliche Songs wie das fast schon in Melancholie erstarrende “Talismanic Love” zu schreiben. Trotzdem fällt es schwer, wenn man die Vergangenheit mit GHOST eben kennt, nicht zu denken, dass sich hier schöne Versatzstücke finden, die die schwedische Rockband in Epen verwandelt hätte. PALM hält sie klein, konzentriert sich auf das, was zwischen den lauten Momenten passiert und zwischen den Noten steckt. Trotzdem gibt es einige Momente, in denen man sich gewünscht hätte, dass HENRIK PALM die Regler nach oben gezogen oder redundantes Material einfach gekappt hätte.

Schüsse könnten zu Treffern werden

Ein Nerd weiß und kann oft viel, was in vielen Momenten interessant und bereichernd ist. Manchmal nervt es aber, man kommt nicht mit und hätte gerne den einfachen Weg. So ähnlich verhält es sich mit “Swim To The Light” oder “Back To Abnormal”. Hier trampelt HENRIK PALM seine guten Ideen so aus, dass man nicht mehr mitkommt, den Faden verliert und trotz guten Ansätzen gelangweilt ist. Trotzdem ist es spannend, sich mit den kreativen Ideen von HENRIK PALM auseinanderzusetzen. Irgendwie scheint das aber noch nicht im optimalen Line-up eingebunden zu sein und eventuell braucht er noch eine Muse oder einen Konterpart, der ihm dazu verhilft, seine Schüsse zu Treffern zu verwandeln. Der Abschluss mit der bombastischen Ballade “Many Days” versöhnt… beinahe, bis uns das Störgeräusch beinahe die Trommelfelle zerreißt. Ach, HENRIK.

Dauer: 41:56
Label: Svart Records
VÖ: 19.04.2024

Tracklist “Nerd Icon” von HENRIK PALM
Instrumental Funeral
Subway Morgue
Lunch Hour (Of The Wolf)
Talismanic Love
Swim To The Ligth
From The Grave
Back To Normal
Many Days

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