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Hippotraktor – Stasis – Review

Mit ihrer neuen Platte “Statis” reißen die Prog-Metaller von HIPPOTRAKTOR den Rahmen so groß wie möglich und lassen zwei Extreme aufeinanderprallen. Kalttaktende Riffs, schon an Djent grenzend, stellen sich auffächernden Prog-Harmonien mit dystopischem Unterbau entgegen. Mit diesen Stilmitteln – monumental, ergreifend und erbarmungslos dreschend – inszenieren die Belgier ein großes Klangabenteuer, das mehrere Instinkte anspricht. Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass die Band eigentlich als Instrumental-Trio gestartet ist, erklärt sich auch die erzählerische Kraft und intensive Wirkung der Töne.

Von Gräben und Sonnenstrahlen

Man hört “Statis” von HIPPOTRAKTOR umgehend an, dass die Bandmitglieder wissen, was sie tun und neben handwerklichem Können auch viel Erfahrung mit dem Schaffen von Spannungsbögen und vertrackten Kompositionen vorhanden ist. Wer sich traut, mit einem derart verwinkelten Song wie “Decent” einzusteigen, kennt seine Zielgruppe oder interessiert sich nicht für Zielgruppen. HIPPOTRAKTOR reißen imaginäre Gräben auf, brüllen und zetern, nur um im nächsten Moment Gitarren wie warme Sonnenstrahlen perlen zu lassen. Das Album fordert, steht dominant im Türrahmen und möchte nicht nebenbei dudeln. HIPPOTRAKTOR sind eine Band, von der man sich bewusst umwalzen lässt.

Kein Fackelträger, die Stimmung ist der Star

Cineastische Kompositionen wie “Echoes” oder der tonale Irrgarten “Renegade” empfehlen sich als Soundtrack für den nächsten Blockbuster zum Thema Weltuntergang. Auch wenn HIPPOTRAKTOR sich in der Nähe von GOJIRA oder sogar MESHUGGAH sehen, das erinnert mit seiner ausgefeilten Struktur und der überwältigenden Vielfalt eher an HAKEN. Ok, HAKEN mit Maschinengewehr im Anschlag, aber immerhin. Das einzige Manko an “Stasis” ist, dass es keinen Fackelträger gibt, keinen Song, der den Namen HIPPOTRAKTOR nach draußen trägt und bekannt macht. Die Platte funktioniert als Album super, live mit Sicherheit auch, aber einen Hit gibt es nicht. Wenn der Titelsong die Platte beendet, ist man trotzdem körperlich erschöpft und fühlt sich, als sei man in einen Steinregen gekommen. Manchmal reicht auch das.

Dauer: 46:38
Label: Pelagic Records
VÖ: 07.06.2024

Tracklist “Stasis” von HIPPOTRAKTOR
Descent
Echoes
Silver Tongue
Renegade
The Indifferent Human Eye
Stasis
The Reckoning

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