I_AM_THE_FLY_single_cover

I Am The Fly – st – Review

Das verrückte Fliegenduo von I AM THE FLY rennt mit ihrem Synth-Wave-Punk bei mir offene Türen ein. Ein bisschen komisch ist das schon, denn schließlich können sie nicht wissen, dass ich seit einigen Monaten quasi täglich “Something Must Break” von JOY DIVISION höre. Vollkommen fasziniert von diesem konsequenten, verdrogten Nebeneinanderherspielen und dem herrlich schrägen Ergebnis.

Schnell wie eine Fliege

I AM THE FLY – bestehend aus MUSCA domestica am Bass und für Gesang zuständig und MUSCA domestica an Orgel und Drumcomputer – ist ähnlich gestrickt. Eine schiefe Orgel, ein kalt-schweißiger Drumbeat, der keine Gnade kennt und ein Bass, der einfach knurren und stören will. Die Orgel, eine einzige Provokation und der direkte Weg in die mantrische Eskalation. Der letzte Song “heresy” lässt beide Extreme eskalieren. Wie in einem guten Mash-up scheinen sich der Wahnsinn und die Harmonie zu arrangieren. Als HörerIn schwankt man immer dazwischen und weiß nicht so genau, auf welche Seite man sich schlagen soll. Der Gesang flankiert den Gesang eher, gönnt sich schöne Schlenker und fährt so irgendwie seinen ganz eigenen Film.

Anstrengend, aber cool

Die Fliege als Leitmotiv zu wählen, ist im Zusammenhang mit der Musik ziemlich clever. Immerhin verarbeitet das Tier 250 Bilder pro Sekunde, während der Mensch nur auf 60 pro Sekunde kommt. Noch dazu ist es den Tieren möglich, hinter sich zu blicken. Die sieben Minuten der “s/t” sind irgendwie anstrengend, aber auf angenehme Art und Weise. Ein Bandname, der von einem WIRE-Song inspiriert ist, kann auch nur in Verbindung mit einem guten Musikgeschmack stehen. Ein Jammer, dass man die beiden Fliegen aktuell nicht live bestaunen kann. Und wo sind die mutigen Labels? Pennt ihr alle oder was?

Tracklist “s/t” von I AM THE FLY
axolotl
wonko the sane
heresy

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