Imperial Triumphant – Spirit Of Ecstasy – Review
„Spirit Of Ecstasy“ heißt das neue, fünfte Album der New Yorker Avantgard-Black-Metal-Band IMPERIAL TRIUMPHANT. Wer die Tage gut draufkommen will, sollte auch dieses Mal besser einen großen Bogen um das neue Werk machen. Die Band spielt wieder vorrangig auf der Klaviatur der schwarzen Töne, die packende Angst erzeugen.
Im Vergleich zum letzten Album scheinen sie dieses Mal aber auch mehr Wert auf Jazz zu legen, denn es gibt wirklich sehr wenige Szenen, die lange im Kopf bleiben. Stattdessen ziehen dicke und dichte Wolken auf, die von frei drehenden Melodien aufgewirbelt werden. Das strapaziert das Nervensystem und hinterlässt die Hörerinnen und Hörer nach 8 Songs und 54 Minuten Spielzeit satt, verwirrt und auch betroffen zurück.
Mit Betonung auf Jazz
Mit dem kreuzend trappelnden Schlagzeug in „Chump Change“ steigen IMPERIAL TRIUMPHANT vielversprechend ein und fügen dann die bereits bekannten Trademarks hinzu. Für ein erstes musikalisches Wiedersehen nach etwas längerer Zeit, ist das ganz gut…. wenn auch mit siebeneinhalb Minuten vielleicht etwas zu langgezogen. Der abschließende, schon fast thrashige Part wirkt beinahe wie willkürlich improvisiert.
IMPERIAL TRIUMPHANT sind am besten, wenn sie wirklich improvisieren, sich dabei aber auf irgendeinen Groove stützen. Nachdem „Merkurius Gilded“ den absoluten mindfuck mit uns veranstaltet hat, gibt es einen schon fast konventionellen Ausgang, der aber eigentlich zum Rest der Komposition überhaupt nicht passt. „Death On A Highway“ wird von einer orientalischen Melodie zersplittert, ansonsten wird disharmonisch gesägt, gegraben und zerstört. Das Tempo müssen IMPERIAL TRIUMPHANT dafür nicht erhöhen.
Diese altbekannte Angst
Generell wirkt sehr vieles auf „Spirit Of Ecstasy“ zweigeteilt, IMPERIAL TRIUMPHANT springen zwischen Freejazz und verstörendem Metal. Trotzdem geht das Konzept dieses Mal nicht so auf. Wahrscheinlich, weil man den Trick einfach kennt. Die tonalen Furchtgebirge sind nicht mehr ganz so bedrohlich, die Instrumente bekämpfen sich aggressiv-kreativ und für die Zuhörenden bleibt wenig Raum. Wer diese Art von Jazz („In The Pleasure Of Their Company“ gerne hört, wird eventuell von dem optischen Konzept abgestoßen oder irritiert sein. Auch im sehr gemächlich anschwellende „Bezumnaya“ liefern die Gitarren den eigenen Standard und die Drums kesseln wie eh und je.
Man kann „Spirit Of Ecstasy“ eine erhöhte Verrücktheit bescheinigen, aber auch das eigene Zitieren ankreiden. Natürlich ist es super, wenn der Bass knurrt und klaustrophobische Stimmung aufkommt. Aber man kennt es halt schon.
Dauer: 54:56
Label: Century Media
VÖ: 22.07.2022
Tracklist „Spirit Of Ecstasy“ von IMPERIAL TRIUMPHANT
Chump Change
Metrovertigo
Tower of Glory, City of Shame
Merkurius Gilded
Death on a Highway
In The Pleasure of Their Company
Bezumnaya
Maximalist Scream
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