Lest die Review zur EP "Distant Shouts" von DONKEY KID bei krachfink.de

Interview mit Donkey Kid zu seiner EP “Distant Shouts”

Mit “Distant Shouts” veröffentlicht der Musiker DONKEY KID seine erste EP, aber mit Sicherheit nicht seine letzte Platte. Dass er noch nicht mal 20 Jahre alt und somit noch auffallend jung ist, ist die eine Sache. Das wird sich mit der Zeit ändern. Bemerkenswert ist sein generelles Talent für Songs, die Tiefgang haben, inhaltlich komplett den Nerv treffen und doch genremäßig komplett aus der Zeit gefallen zu scheinen. DONKEY KID war so nett, einige Fragen zu seinem ersten, musikalischen Lebenszeichen per Mail zu beantworten.

Wann hast es bei Dir mit dem Musikmachen angefangen und wie bist Du auf den Namen DONKEY KID gekommen?

Ich habe mit fünf Jahren Klavier spielen begonnen, paar Jahre später dann in Schulbands gespielt und mir dann mit 13 das Programm Logic auf den Macbook geladen und mir selbst das Produzieren beigebracht. Mit 16 Jahren habe ich aus irgendeinem Modemagazin den Körper eines Jünglings herausgeschnitten, dann den Kopf des Esels der Bremer Stadtmusikanten aus einem Bilderbuch, den Kopf auf den Körper geklebt und das war’s: DONKEY KID.

Welche Instrumente beherrschst Du und wie hast Du sie erlernt?

Ich spiele alle “klassischen” Bandinstrumente, mehr oder weniger gut. Das heißt Gitarre, Bass, Drums und Klavier. Wie gesagt, hatte ich Klavierunterricht, zwischenzeitlich auch Gitarre, aber das Meiste lernte ich einfach durch Songs nachspielen.

Kommst Du aus einem musikalischen oder generell künstlerischen Elternhaus? Drückst Du Dich auch anders künstlerisch aus?

Es wurde recht viel gesungen bei mir in der Familie. Aber viel mehr auch nicht. Mein Vater spielte mal Violine. Nein, Musik ist bis jetzt mein einziger künstlerischer Output.

Was mir an den Songs besonders auffällt, ist das extrem gute Zusammenspiel von Musik und Text. Ich nehme an, Du schreibst beides, wie gehst Du in der Regel vor?

Mein Songwritingprozess ähnelt oft dem von Beatmakern. Ich fange meistens mit einem Drumgroove an, dann eine Bassline oder ein paar schöne Chords. Dann baut sich das so Stück für Stück auf. Der Text kommt normalerweise immer zum Schluss. Ich habe auch schon Songs geschrieben, die aus einer bestimmten Textzeile entsprungen sind, aber das passiert bei mir eher selten.

Worauf legst Du selbst mehr Wert, wenn Du Songs von anderen hörst, Musik oder Text?

Ich habe erst relativ spät angefangen, auf die Texte zu achten. Mittlerweile ist mir der Text eines Songs sehr, sehr wichtig, jedoch spielt die Musik für mich weiterhin die größte Rolle.

Welchen Platz genau nimmt Musik in Deinem Alltag ein? Ich kann Dir sagen, dass sie bei mir echt immer da ist, an den letzten Tag ohne Musik hören oder (in meinem Fall stümperhaft) machen, kann ich mich nicht erinnern. Wie ist es bei Dir?

Bei mir ist es genauso. Ich mache und höre jeden Tag Musik.

Donkey Kid Foto von ALFA
DONKEY KID, 2021 Foto von ALFA

“Girl Outside” erzählt eine schöne Geschichte, in der Du, um die Ecke, über das Fremdsein und Unsicherheiten singst. Fällt es Dir leichter, Geschichten zu erfinden, statt konkret über Dich zu singen?

Ja, es ist einfacher über bestimmte Dinge zu schreiben, wenn man sich in die Rolle des Erzählers begibt und Geschichten erfindet. Bei “Girl Outside” ist das aber nicht der Fall.

Wie fühlst Du Dich auf der Bühne, durch die Pandemie konntest Du weniger Erfahrungen sammeln, oder?

Vor einem Konzert bin ich immer sehr nervös, je weniger Leute im Publikum, desto schlimmer ist es. Wenn ich dann aber auf der Bühne bin, fühle ich meistens pudelwohl. Ein astreines Konzert zu spielen, ist ein unfassbar gutes Gefühl. Dass so viele Gigs durch die Pandemie weggefallen sind, ist sehr schade. Ich konnte aber zum Glück in meiner Jugend viel Bühnenerfahrung mit meiner damaligen Band sammeln.

Deine Musik ist extrem vielfältig, einerseits sehr nah am Zeitgeist und andererseits auch angenehm rückwärtsgewandt. Musik hat für Dich also kein Verfallsdatum und wann welcher Sound gerade in ist, interessiert Dich auch nicht?

Ja, genau. Meine Lieder klingen meistens wie das, was ich selbst gerade höre, und ich höre eigentlich alles. Ich stehe ganz generell schon mehr auf den Recording Sound der Siebzigerjahre, aber ich lass alle Jahrzehnte und Genres in meiner Musik mit einfließen.

Gerade bei dem tollen Song “Necklace” hört man sehr viele Details aus dem Song selbst in der Produktion ganz toll differenziert abgebildet, wer hat die EP aufgenommen und welche Erwartungen hast Du an den Sound?

Ich habe die EP zusammen mit Marco Kleebauer in Wien aufgenommen. Wobei wir auch teilweise einfach Spuren aus meinen Demos, die ich in meinem Zimmer produziert hatte, wiederverwendet haben. Eine bestimmte Erwartung habe ich nicht. Wenn’s stimmt dann stimmt’s und bis zu dem Punkt muss man halt immer weitermachen und herumprobieren.

Jetzt wohnst Du in Berlin, da ist es eventuell allgegenwärtiger, aber mein Englisch war in Deinem Alter mit Sicherheit nicht annähernd so sicher, dass ich Texte in dieser Sprache verfassen könnte. Woher kommt das bei Dir oder schreibst Du erst auf Deutsch?

Früher habe ich nur auf Deutsch getextet. Irgendwann hat sich das im Songwriting Prozess geändert, da ich bei der Melodiesuche immer irgendein gibberish singe. Das klang dann halt öfters nach Englisch als Deutsch und so hab ich dann angefangen auf Englisch zu texten. Außerdem ist ein Bassist Max Laffan aus Irland und kann mir immer helfen mit den Texten.

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