Interview mit Ischia zum Album “Leave Me To The Future”
Der Sound klingt in meinen Ohren sehr paritätisch. Lässt sich das auf euer Verhältnis als Band zurückführen, also werden Entscheidungen immer einstimmig getroffen?
In meiner Erfahrung ist es fast unmöglich, sich immer einig zu sein. Aber die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen und auch das Ausprobieren verschiedener Ansätze ist ein sehr wertvoller und fruchtbarer Prozess. Die Vielseitigkeit des Albums war uns auch sehr wichtig, denn das Album soll im besten Fall eine Reise sein, die die Hörer immer wieder an neue Orte führt und sie dabei auch auf den Wegen zwischen den Orten mitnimmt. Bei manchen Songs ist jedoch durchaus erkennbar, ob sich der aufräumende und zuspitzende Hjörtur oder die Soundwand-Adele durchgesetzt hat.
Aufgenommen habt ihr mit Hjörturs Bruder Baldur und Max Wintersperger. Welche Ansprüche hattet ihr an den Sound, also wie sollte er klingen?
Ich bin überrascht, wie professionell der Sound klingt – das haben wir auf jeden Fall den Profis Baldur, Max, aber auch Alexandr Vatagin zu verdanken, der das Album gemastert hat. Wir stehen dem aktuellen Trend der hochglanzpolierten Produktionen eher kritisch gegenüber, da es manchmal den Anschein hat, als würde das auf Kosten des Songwritings immer wichtiger werden. Aber natürlich sind wir Effekte-Pedal-Liebhaber und damit prinzipiell sehr sound-affin, und Baldur hat uns zum Glück gezeigt, was ein guter Drum-Sound mit einem Song machen kann.
Siluh Records ist auch hier in Deutschland ein Garant für gute Musik, die nicht nach Charts und Hits hechelt, sondern kreativ, anspruchsvoll und einfach schön ist. Warum habt ihr euch für dieses Label entschieden?
In meiner Erfahrung ist die Wahl des Labels eher eine Frage des Bauchgefühls als rational strategisch. Natürlich fanden wir die Siluh-Bands schon immer besonders cool und interessant, aber es geht in der Zusammenarbeit auch um deutlich mehr als die Musik. Es muss einfach miteinander passen. Das Musikbusiness ist ein hartes Pflaster, und da hilft es sehr, ähnliche Ansichten und Vorstellungen davon zu haben, wie man arbeiten möchte oder was man mit welchen Mitteln erreichen möchte. Wir sind in der Zusammenarbeit mit Bernhard (Kern) jedenfalls sehr glücklich, auch weil er richtig viel Herzblut reinsteckt und es nicht immer nur um Streaming-Zahlen geht.
Ihr geht jetzt bald auf Tour mit ENDLESS WELLNESS, gibt es schon weitere Pläne für ISCHIA?
Wir genießen erstmal den Release und die Oktober-Tour und entscheiden dann weiter. Es wird aber sicher nächstes Jahr weitere Konzerte geben. Wie du schon sagst, ist es manchmal schwer, im Hier und Jetzt zu sein, und darin üben wir uns gerade.
Abschließend die Frage nach ISCHIA: War jemand von euch schon mal auf der Insel? Ich nämlich schon, und ich denke, dass euer Sound tatsächlich gut zu dieser Abgeschiedenheit passt.
Ich habe es zum Glück letztes Jahr endlich mal auf die Insel geschafft, und die Zitronenbäume haben es mir sehr angetan – da schließt sich lustigerweise auch wieder – eher zufällig – der Kreis.
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