250_Petra und der Wolf Bandfoto 2020

Interview mit Petra und der Wolf zu “Surface!”

Es wird immer deutlicher, dass man bewusst oder unbewusst davon ausging, dass Frauen zwar mal bisschen Akustikgitarre zupfen oder Klarinette blasen dürfen, aber nicht unbedingt an die E-Gitarre oder hinter das Schlagzeug gehören. Natürlich totaler Quatsch, aber so richtig geredet wurde darüber offen bisher nicht. Ihr spielt beide mehrere Instrumente, war das je ein Thema für euch? Beim Erlernen der Instrumente, wenn ihr heute Konzerte spielt?

Aurora: Mehrere Instrumente ist übertrieben, aber bleiben wir einmal bei E-Gitarre und Schlagzeug: Ganz bestimmt ist es kein Zufall, dass wir uns auf eben diese Instrumente spezialisiert haben. In der
männerdominierten Rockmusik sind das nochmal krassere Männerdomänen als mittlerweile zum Beispiel Keyboard und E-Bass. Petra hat in ihrer Jugend hauptsächlich Gitarrenmusik gehört, wollte aber
eigentlich immer Schlagzeug spielen. Als Mädchen sozialisiert schien der Gedanke daran aber so abwegig, dass er nicht einmal ausgesprochen werden konnte.

Den Kampf um Anerkennung und Selbstverständnis mussten wir immer schon führen und werden wir realistischerweise auch bis ans Lebensende führen müssen. Wir hatten in unserer Laufbahn immer auch mit Sexismus zu kämpfen – von sehr subtilem bis ganz offenen – und sehen es aber mittlerweile als Auftrag, unseren Platz auf der Bühne zu verteidigen und so auch Vorbild für junge Menschen zu sein. Wir machen zum Glück nicht mehr oft unangenehme Erfahrungen, aber die ungerechten Strukturen betreffen uns nach wie vor: Es zeigt sich im Booking, in der Gagenhöhe und so weiter. Anschaulich gesagt: Wären wir eine Männerband – so unsere Überzeugung – wären wir vor etwa 10 Jahren da gestanden, wo wir es jetzt tun.

Könnt ihr euch an die erste und die letzte Platte erinnern, die euch richtig umgehauen hat?

Aurora: Meine Schwester hatte ein Mixtape von ANI DIFRANCO – ich erinnere mich, dass mich ihre Musik auf Anhieb gebannt hat. Die letzte war BIG JOANIE.

Petra: Die erste Platte war “Bad” von MICHAEL JACKSON, die letzte CD von DOLLY PARTON. Eine musikalische Neuentdeckung der letzten Zeit für mich BEN HOWARD.

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