Interview mit Tobias von Laundromat Chicks zu "Trouble"

Interview mit Tobias von Laundromat Chicks zu “Trouble”

Schon sehr früh fing der Österreicher Tobias Hammermüller damit an, sich musikalisch auszudrücken. Inspiriert von visuellen Eindrücken und Bands, die weit vor seiner Zeit stattfanden, hat er sich einen angenehm wabernden, nebulösen Indie-Sound gebastelt, den er jetzt nicht mehr alleine, sondern mit einer Band vorträgt. Wir sprachen über seine Inspiration und den Zusammenhang von Visio und Audio.

Was sind denn LAUNDROMAT CHICKS und wie kam es zu dem Bandnamen?

Laundromat Chicks bedeutet nichts Bestimmtes, ich mag nur wie die Wörter hintereinander klingen. Habe die Phrase irgendwo mal gelesen und es hat mir gefallen. Der Name ist nicht wirklich auf uns bezogen, sondern soll einfach eine Wort Zusammensetzung sein, wie “Aztec Camera” oder “Dream, Ivory”. Für mich spiegelt der Wortlaut den Klang der Musik gut wieder.

LAUNDROMAT CHICKS 2022, Foto von Constantin Jacobs

“My Head Fell Off” ist inspiriert von deinem Job in einem Sommerkino, beziehungsweise von den vielen Filmen, die du als großer Filmfan dort genießen durftest. Könntest du also jeden Song einem Film zuordnen?

Nicht jedem, aber tatsächlich einigen. Unsere frühe Single “Catch It” war zum Beispiel von Filmen von Wim Wenders inspiriert, von “Im Lauf der Zeit” und “Alice in den Städten”. Die neueste Single “You‘re On The Line” basiert nicht direkt auf dem Film, aber ich habe sie geschrieben während ich “Le Rayon Vert” von Éric Rohmer geschaut habe. Das “Trouble” Album ist nicht mehr so stark auf Fiktion basierend wie frühere Sachen, da mir diesmal genug eigene Inhalte eingefallen sind. Aber eine Kunstform auf eine andere zu basieren, hat mich immer schon fasziniert.

Welche Beziehung hast du dann zu Musikvideos, bei denen der Film ja quasi von der Musik ausgeht?

Ich bin echt ein Nerd, wenn es um Musikvideos geht. Ich finde das ist eine Kunst für sich selbst. Einen guten Clip kann man sich zigmal anschauen, und die visuelle Ästhetik einer Band hat auf jeden Fall Einfluss darauf, wie man ihre Musik wahrnimmt. Eines meiner Lieblingsvideos ist vielleicht “The Perfect Kiss” von NEW ORDER, gemacht von JONATHAN DEMME, da wird der Charakter der Bandmitglieder so gut erfasst. Leider haben wir bisher erst ein Video gemacht, aber ein neues ist in der Arbeit und mehr geplant!

Erzähl mir bitte etwas über deinen musikalischen Werdegang, mit welchem Instrument hast du angefangen und wie viele Instrumente beherrschst du?

Mit 10 habe ich angefangen Gitarrenunterricht zu nehmen, Mühe gegeben habe ich mir aber erst mit 13, als ich Bowie entdeckt habe, da war dann die Leidenschaft da. Mit 16 habe ich dann den Indie-, und Garage-Rock richtig entdeckt, mit Bands wie SURF CURSE, THE BABIES und THE PASTELS. Der hat mich dann motiviert selber Songs zu schreiben, da ich gemerkt habe, dass zwei Akkorde für ein gutes Lied reichen. Mittlerweile spiele ich auch Bass, Keys, Mundharmonika und ein bisschen Drums, die habe ich mir alle für’s Aufnehmen meiner Songs oder für andere Bands selbst beigebracht.

Nachdem LAUNDROMAT CHICKS nun vom Ein-Mann-Projekt zum Quartett angeschwollen ist, ändert das etwas an der Songentstehung?

“Close-up” am Album ist das erste Lied, das ich gemeinsam mit der Band ausgearbeitet habe. Ich bin mit dem Ergebnis extrem zufrieden und möchte ab jetzt die Band immer mehr in den Vorgang einbinden, je nachdem wie motiviert sie sind. Nach einer Zeit geht man sich selbst nämlich auch mit seinen wiederholenden Songwriting-Methoden auf den Nerv.

LAUNDROMAT CHICKS 2022, Foto von Constantin Jacobs

Wer genau ist dabei, wie habt ihr euch als Band zusammengefunden und was ist aus deiner Sicht nun die größte Stärke eine Band aus LAUNDROMAT CHICKS gemacht zu haben?

Felix Schnabl (Bass/Schlagzeug) habe ich als ersten gekannt, da wir schon mehrmals in St. Pölten versucht hatten eine Band zu gründen, und wir einfach durchs Skaten und auf Gigs gehen schon sehr gut befreundet waren. Als ich ihm erzählt habe, dass ich mein eigenes Projekt starten möchte hat er mir gesagt, dass seine Freundin Schlagzeug spielt, so ist Lena Pöttinger (Schlagzeug/Bass) dazu gekommen.

Wir haben ein paar Mal zu dritt geprobt, und als ich erwähnt habe, dass ich gern eine zweite Gitarre in der Band hätte, hat Lena erzählt, dass sie betrunken auf einer Party mit einer Gitarristin Nummern ausgetauscht hat, falls sie mal eine Band gründen wollten. Also haben wir Theresa Strohmer (Gitarre/Vocals) auf eine Probe eingeladen und es hat sofort mit ihr geklappt. Unsere größte Stärke ist vielleicht, dass wir eine recht zusammengewürfelte Partie sind.

Ich glaube, wir haben alle recht starke, unterschiedliche Persönlichkeiten und anscheinend finden Leute es spannend zu sehen was passiert, wenn wir live auf einander stoßen.

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