Jack Torrance - Flickering Lights

Jack Torrance – Flickering Lights – Review

JACK TORRANCE setzen sich mit ihrem Album “Flickering Lights” zwischen alle Stühle. Die Reibeisenstimme erinnert erst etwas an den Boss SPRINGSTEEN persönlich, wer aber amerikanischen angehauchten Rock mit Stadionpotential oder im Sinne von ABRAMOWICZ erwartet, wird enttäuscht sein. Genauso unvorhersehbar wir ihr Namensgeber Jack Torrance aus dem Kultfilm Shining, wildert die Band in allen möglichen Genrebeeten und bezeichnet sich selbst als Heartcore. Das macht sie schwer greifbar.

Spitzen gesucht

Dass unter dem harten Kern eine sehr emotionale Seite schlummert, merkt man relativ schnell. Schon im zweiten Song “Reminder” empfehlen sich JACK TORRANCE für die großen Gesten in den kleinen Clubs. Allerdings fehlt es den Songs streckenweise an tatsächlichen, emotionalen Anknüpfungsmöglichkeiten. Man kann die Lieder schwer auseinanderhalten und noch keine eigene, klare Linie erkennen. Dabei steht außer Frage, dass die Band mit Herzblut bei der Sache ist. Authentisch und auch in den richtigen Momenten einfach mal etwas überambitioniert, tragen sie ihre Songs mit voller Inbrunst vor. “No fascism, no racism, no patriotism, no sexism, no bullshit, no nothing heartcore” haben JACK TORRANCE auf ihre Lyricblatt gedruckt, damit positionieren sie sich ganz deutlich und manifestieren, dass “Flickering Lights” kein Spaßprojekt ist.

Macht mal Tempo

So richtig nimmt “Flickering Lights” aber keine Fahrt auf, irgendwo zwischen Hardcore und Melodic Rock pendelnd, bleiben JACK TORRANCE immer im ähnlichen Tempo oder finden nach kurzem Sprint wieder dahin zurück. Der Gesang hat zwar den nötigen Bumms, besonders wenn er mehrstimmig wird und bei Songs wie “Fragile” oder “Lights” funktioniert das schon richtig gut. Aber die kompositorischen Widerhaken – und somit die Bereitschaft das Textblatt dann auch wirklich in die Hand zu nehmen und für sich persönlich etwas rauszuziehen – sind noch relativ spärlich gesät. Und an manchen Stellen ist die Gitarrenarbeit etwas angestaubt und verfällt in einen Hard-rockigen-Einheitstrott. Fans von HOT WATER MUSIC, ABRAMOWICZ oder PAPER ARMS sollten mal reinhören, live ist das sicherlich deutlich packender.

Tracklist “Flickering Lights” von JACK TORRANCE
Harbour
Reminder
Ruiner
Nothing
Remedy
Fragile
Farewell
Homesick

Dauer: 31:13
Label: PHNX REC
VÖ: 27.09.2019

Alben, die Dir gefallen könnten:
JACK SLAMER – s/t
TAGR veröffentlichen Video zu “Potemkin Grounds” vom Debüt
NATHANIEL RATELIFF & THE NIGHT SWEATS – The Future
NEORITE – Temple Of The New
HE IS LEGEND – White Bat
AGADOR SPARTACUS – Agastonishing
WISHLESS – Heal

JACK TORRANCE bei Facebook

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert